UNO-Generalsekretär zu Genforschung: Nicht Gott spielen!

Genforschung

Auf die ethischen Probleme in der Genforschung hat UNO-Generalsekretär Kofi Annan hingewiesen. Auch wenn die Fortschritte auf dem Gebiet "enormen Nutzen für die Menschheit" gebracht hätten, etwa bei der Heilung von Krankheiten und der Rettung von Leben, würden dadurch auch "ernste ethische Fragen aufgeworfen", sagte.

So könne es etwa möglich werden, menschliche Gene "à la carte auszuwählen" und auf diese Weise menschliche Eigenschaften vorab festzulegen, so Annan. Und wörtlich: "Sollte es möglich sein, dass wird uns auf eine Welt zubewegen, die von der Eugenik dominiert wird?" Annan erinnerte an den Science-Fiction-Roman "Schöne neue Welt" von Aldous Huxley und warf die Frage auf, ob in einem solchen Fall die Bedenken nicht die Vorteile der Gentechnik aufwiegen müssten.

"Irgendwann anfangen, Gott zu spielen"

Die grösste Sorge müsse sein, "dass wir irgendwann anfangen könnten, Gott zu spielen", betonte der Friedensnobelpreisträger. Dies zeitige "unvorhersehbare Konsequenzen" und könnte letztlich die Menschheit in den selbst verschuldeten Untergang stürzen.

Die Vorlesung des Princetoner Medizin-Nobelpreisträgers Eric Wieschaus über Designer-Gene gehört zu einer von Annan angeregten wissenschaftlichen Vortragsreihe. Diese soll nach UNO-Angaben zur Einrichtung eines internationalen Netzwerks für Dialog und weltweite Sprachregelungen beitragen.

Datum: 15.01.2004
Quelle: Kipa

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