Island will Pornos stoppen

Sexfilme senken Striatum-Volumen im Hirn

Das Nutzen von Pornografie hat bedenkliche Folgen für das Gehirn. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Max-Planck-Instituts. Island hat die Gefahr von Pornos erkannt und will, dass pornografische Inhalte nicht mehr über das Internet abrufbar sind.
Mann versteckt und alleine vor dem Laptop (Symbolbild)

64 Männer zwischen 21 und 45 Jahren schauten im Rahmen einer Untersuchung Pornos, gleichzeitig beobachtete das Max-Planck-Institut deren Hirnaktivitäten und Hirnstruktur. Zudem wurden die Männer vorher befragt, wie lange und wie oft sie Pornos schauen.

Die Studie ergab, dass es einen Zusammenhang zwischen der Grösse der grauen Substanz im Gehirn und der Dauer des Pornokonsums gibt. Des Weiteren zeigte sich «ein Zusammenhang zwischen Pornografiekonsum und der Grösse des Striatums, einer Hirnregion, die zum Belohnungszentrum des Gehirns gehört.» Das Volumen des Striatum nimmt ab, je mehr Pornos konsumiert werden. «Das könnte bedeuten, dass das Belohnungssystem 'ausleiert'», so die Wissenschaftlerin Simone Kühn. Die Anreize um das gleiche Belohnungssystem zu erreichen, würden stetig zunehmen.

Die Gedankenwelt wird zusehends gefesselt und braucht immer stärkere Anreize, was eine Einschränkung der Willensfreiheit bedeutet.

Island will umdenken

In Island hat sich mittlerweile ein Konsens zwischen Parteien, Regierung und Experten gebildet, der lautet: Kinder müssen vor Pornografie geschützt werden. Sowohl die Rechte der Frauen in den Streifen sowie jene der Kinder, in deren Hände das Material gelangt, würden verletzt.

Studien würden belegen, dass Inhalte, die Gewalt verherrlichen, zu sexuellen Übergriffen führen. Harte Pornos würden Kinder traumatisieren und dies in ähnlicher Weise, wie wenn sie selbst missbraucht würden. Nun kümmert sich ein Gremium darum, wie der Empfang verhindert werden kann. Porno-Material ist seit 1869 auf der Insel verboten, nun geht es darum, dieses Gesetz auf das Internet auszudehnen.

Erst vor kurzem sprach die britische Professorin Gail Dines an der Universität von Reykjavik von einem fortschrittlichen Versuch, den noch kein anderes demokratisches Land gewagt habe.

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Datum: 01.04.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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