Scott Wagers

Ex-Bodybuilder steht Obdachlosen im Silicon Valley bei

Selbst im hellen, pulsierenden und schillernden Silicon Valley gibt es eine Schattenseite: Obdachlose. Um sie kümmert sich unter anderem der frühere Bodybuilder und Pastor Scott Wagers. Dies sei die Aufgabe der Christenheit.
Pastor Scott Wagers
Pastor Scott Wagers
Obdachlose und Hilfsbedürftige im Silicon Valley werden von Pastor Scott Wagers unterstützt.

Mit seinem «Mercy Mobile» steuert Scott Wagers verschiedene Destinationen an, in welchen Obdachlose an unterschiedlichen Orten im Silicon Valley leben. Seit 25 Jahren engagiert sich der frühere Bodybuilder und Trainer für jene, die kein Dach über dem Kopf haben. Er verteilt Wasser und Energieriegel sowie seine Visitenkarte und lädt dazu ein, mit ihm in Kontakt zu kommen.

Anders als viele andere Dienste lädt Wagers nicht zu sich ein, sondern er besucht die obdachlosen Menschen dort, wo sie sind. Er drängt sie nicht dazu, Schutz oder Beratung zu suchen. Und er spricht auch nicht dauernd von Jesus. Nein, der Pastor fragt einzig nach ihrem Ergehen und bietet seine Hilfe an.

Mehr als 4'000 ohne Zuhause

Sein Ziel ist, dass die Gesellschaft sich bewusst wird, dass allein in San Jose mehr als 4'000 Menschen leben, die keinen Ort haben, den sie als ihr Daheim bezeichnen können. Bei jeder Gelegenheit, die sich dem 50-Jährigen bietet, nimmt er weitere Leute mit, die ihm helfen, seien es Geistliche, Studenten oder Geschäftsleute.

«Was mich antreibt, ist die menschliche Krise», erklärt Wagers. «Menschen leben unter Brücken und sie verrichten ihre Geschäfte draussen, dies in einer der reichsten Nationen der Welt. Da muss die christliche Gemeinde ihre Aufgabe wahrnehmen!» Wie der Rufer in der Wüste kämpft er für Gerechtigkeit für die Obdachlosen. Kalifornien zählt eine der höchsten Prozentzahlen an Menschen, die auf der Strasse leben. In San Jose, der Hauptstadt dieses US-Bundesstaates, liegt die Zahl am höchsten.

300 aus Camp vertrieben

Zu den reichsten Menschen des Landes zählen viele aus der Region, Top-Arbeitgeber wie Adobe, Cisco und eBay verteuerten die Wohnpreise, was für die Personen mit tieferem Einkommen eine Schwierigkeit darstellt. Während Jahren lebten viele Leute in einem Obdachlosen-Camp, das als grösste solche Einrichtung im Land angesehen wurde.

300 Personen lebten dort, Scott Wagers besuchte sie regelmässig, bis die Stadt das Lager vor zwei Jahren schloss. Der Obdachlosen-Pastor reagierte sofort mit dem Kauf eines Vans, mit dem er nun die verschiedenen Orte aufsucht, an welchen sich die zerstreuten Obdachlosen niedergelassen haben. Dabei steuern er und seine Leute mehr Randgebiete an (in der Innenstadt gibt es verschiedene Dienste für Obdachlose), wo beispielsweise zwanzig Leute unter ein paar Bäumen leben.

Gemeinden engagieren sich

Sobald sich irgendwo zu viele Menschen ansiedeln, werden sie von der Stadt vertrieben, wobei oft ihre marginale Habe abhandenkommt. «Die Obdachlosen sind wie Flüchtlinge, die von Ort zu Ort ziehen. Niemand will sie irgendwo.»

Verschiedene christliche Gemeinden engagieren sich und spenden beispielsweise Wasser und Hygiene-Kits. Die «Grace Baptist Church» beispielsweise bietet den Obdachlosen an, dass sie sich bei ihnen duschen können. Und in der kühleren Jahreszeit können dort bis zu dreissig Personen übernachten.

Kritik an Silicon Valley

Wagers kritisiert die Mächtigen der Silicon-Valley-Industrie. «Kreiert wurde eine Politik, in der einfach der Stärkere überlebt. Jene, die das Tal einst aufgebaut haben, können nicht mehr hier leben.» Zwar würden die Technologie-Giganten manchmal Geld spenden, doch das reiche nicht. «Sie müssen die Augen öffnen und Verantwortung übernehmen, für die Probleme, die sie geschaffen haben!»

Kürzlich habe nun Facebook angekündigt, 1'500 Wohneinheiten zu errichten, welche Menschen mit tiefem und mittlerem Einkommen zur Verfügung stehen, ungeachtet ob sie in der Firma arbeiten oder nicht. Dies sei einerseits ein Tropfen auf den heissen Stein, andererseits aber doch ein Start.

Scott Wagers: «Ich bin kein Sozialist oder Kapitalist. Ich bin ein Christ.» Wichtig seien die Worte von Christus: «Was ihr einem meiner Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan.»

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Datum: 29.08.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Charisma News

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