Freundinnen zum Abzocken

geld

Zürich - Im Raum Zürich gibt es neuerdings esoterisch getarnte Frauenzirkel, in denen die acht Teilnehmerinnen gebeten werden, der Initiantin Geld zu schenken. Dies tun sie, in der emotional geschürten Erwartung, in einer nächsten Runde des Spiels selbst zu Geld zu kommen. In den so genannten Schenkkreisen, die nach dem illegalen Schneeballprinzip funktionieren, werden laut dem Tages-Anzeiger Einsätze bis zu 7500 Franken erwartet. "Die Aussicht auf einen Gewinn von 60 000 Franken scheint viele Frauen blind zu machen. Denn wie bei allen Schneeballsystemen bleiben die meisten Spielerinnen mit einem Totalverlust auf der Strecke."

Allerdings gebe es auch Schenkkreise mit einem tiefen Einsatz von 100 Franken, die relativ gut funktionierten. Aber wer als letzte Frau zu einem Schenkkreis stosse, müsse "warten, bis Dutzende neuer Mitspielerinnen gefunden sind". Die meisten Initiantinnen Frauen seien aus der Esoterikszene, doch "sie suchen Mitspielerinnen aus dem gesamten Bekanntenkreis". Besonders perfid findet Hugo Stamm im Tages-Anzeiger, dass die Schenkkreise als Meditationsgruppen ausgegeben werden: "Die Frauen treffen sich zum spirituellen Ritual oder organisieren Frauenfeste im privaten Rahmen. Selbst das Schenken wird zelebriert: Ist ein Schenkkreis komplett, werden die Banknoten über der Gewinnerin ausgeschüttet."

Quelle. TA/livenet

Datum: 29.06.2002

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