Reizwort «Mission»

Schweizer Allianz Mission ändert auf Neujahr ihren Namen

Das Wort «Mission» bringt für die Schweizer Allianz Mission zunehmend Probleme mit sich. Deshalb wechselt die Schweizer Allianz Mission, kurz SAM, per 1. Januar 2017 ihren Namen.
Jürg Pfister, Leiter der SAM
Logo von SAM global

Gestartet hat die Geschichte der heutigen SAM 1889 in China – damals unter dem Namen «Allianz-China-Mission». Mit dem Start in Afrika und der Zusammenarbeit mit der Mission Philafricaine der Romandie wurde die SAM in «Philafrikanische und Allianz-Mission» umbenannt, 1967 wurde sie zur «Schweizer Allianz Mission». Jetzt, knapp 50 Jahre später, steht der nächste Namenswechsel an: Per 1.1.17 wird die «Schweizer Allianz Mission» zu «SAM global».

Reizwort «Mission»

«Verschiedene Gründe haben dazu geführt, dass wir uns über einen Namenswechsel Gedanken machen mussten», erklärt Jürg Pfister, Leiter der SAM. «Einer der Hauptgründe ist die Sicherheit unserer Mitarbeitenden: In einigen unserer Einsatzländern nimmt die Gefahr durch militanten Islamismus zu. Indem wir offiziell als 'Mission' tätig sind, machen wir unsere Mitarbeitenden zur Zielscheibe und bauen Hürden auf.» Ein weiterer Grund ist das verstärkte Engagement in Asien: «In etlichen asiatischen Ländern verschliesst das Wort 'Mission' Türen – so erhält man beispielsweise keine Bewilligungen und Visa mehr.» Auch in der Schweiz ist das Wort «Mission» zunehmend negativ konnotiert – es wird mit Kolonialismus und Zwangsbekehrung in Verbindung gebracht.

Dienen und Multiplizieren

In einem längeren Prozess wurde als neuer Name «SAM global» gewählt. «SAM wollten wir beibehalten, da diese Abkürzung bereits vielerorts bekannt ist und sich etabliert hat», so Jürg Pfister. «Für global als Zusatz haben wir uns entschieden, da der Begriff in vielen Sprachen verständlich ist und zu unserer globalen Tätigkeit sowie unserem Logo passt.» Auch der Zweig der SAM in der Westschweiz, Frankreich und Belgien, der bisher den Namen «Alliance Missionaire Evangelique» (kurz AME) trug, wird neu SAM global heissen. Die Abkürzung SAM steht dabei neu für «Serve And Multiply» – Dienen und Multiplizieren: «Das bringt kurz und gut auf den Punkt, was wir machen: Wir dienen den Menschen ganzheitlich nach dem Vorbild von Jesus Christus und möchten sie fördern und freisetzen, sodass sie wieder anderen dienen können. Nicht Abhängigkeit, sondern Eigenständigkeit und Multiplikation ist unser Ziel.» Mit dem Namenswechsel wird auch das Logo leicht angepasst.

Neuer Name, alte Identität

Mit Mission verschwindet ein zentraler Begriff aus dem Namen. «Trotz der Namensänderung wird sich nichts an unserer Identität, unserer Arbeit und unseren Prinzipien ändern», sagt Jürg Pfister. «Unsere Vision und die Motivation für unser Engagement ist nach wie vor, dass Menschen aus verschiedenen Kulturen und Religionen durch uns ganzheitlich Gottes Liebe erfahren. Dasselbe gilt für den Begriff Allianz – mit anderen zusammen unterwegs zu sein und mit einheimischen Partnern zusammenzuarbeiten, hat für uns weiter hohe Priorität.»

Die Schweizer Allianz Mission wurde 1889 gegründet und zählt zu den grössten christlichen Non-Profit-Organisationen im Bereich PEZA (Personelle Entwicklungszusammenarbeit) mit Schweizer Wurzeln. Sie ist mit rund 70 Mitarbeitenden sowie einheimischen Partnern in zehn Ländern tätig: Angola, Brasilien, Burkina Faso, China, Guinea, Indien, Kambodscha, Kamerun, Sri Lanka und im Tschad. Die Kernbereiche der SAM sind Schul- und Berufsbildung, Theologische Bildung und Praxis, Medizinische Arbeit und Verbesserung der Lebensumstände.

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Datum: 27.12.2016
Autor: Florian Wüthrich / Ulrich Haldemann
Quelle: Livenet / SAM global

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