Trotzdem kann ich das Erlebnis des kirchlichen Chorfestes zu Pfingsten in Yverdon nicht wegstecken. Die Wolke von Yverdon nebelte die auftretenden Chöre so wirksam ein, dass zeitweise selbst nahestehende Zuschauer Weisen aus dem Nebel vernahmen. Da wurde mir allmählich klar: Die Expo.02 ist doch eigentlich ein einmalig durchstrukturiertes Vernebelungswerk. Hand aufs Herz: Haben Sie irgendwo an der Expo.02 ernsthafte Antworten auf echte Zeitfragen gesehen oder wenigstens gehört? Die Expo wimmelt von Events, welche davon ablenken, dass sie keine Aussagen macht. Oder doch? Vielleicht im Pavillon der Schöpfung mit seinem virtuellen Paradiesbaum? Im Pavillon, der eine 24-Stunden-Heirat ermöglicht? Oder im Pavillon "Wer bin ich?"- Sie haben auch nichts verstanden? Sagen Sie das bloss nicht weiter! Aber vielleicht konnten Sie in Biel wenigstens ihre steigende Aggressivität loswerden. Sie staunten, dass Ihnen etliche Namen in den Sinn kamen, die Sie auf einen Teller schrieben und diesen dann wuchtig an die Wand knallten.Vielleicht stand da auch "expo.02" drauf? Die Expo-Wolke - Wolke der Offenbarung oder der Vernebelung? Da kommt mir in den Sinn: War es nicht eine Wolke, mit der sich schon Mose und Elia auf dem Berg der Verklärung verabschiedeten? Der Unterschied: Aus der biblischen Wolke kam eine Botschaft. Da war mehr als ein Event. Noch zwei Wochen hält sie die Tore offen, die Landesaussstellung im Seeland. Eine Fülle von Bildern und ein Gewirr von Stimmen kommen auf die Besucher zu. Welche Ausstellungen hinterlassen bleibende Eindrücke? Peter Schmid ist mit Jugendlichen auf den Arteplages umhergestreift und hat Stimmen und Stimmungen eingefangen. Quellen: ERF/idea schweizWünsche, Träume, Geld und Freiheit
Datum: 04.10.2002