Spiegel der Schweiz - Eindrücke von der Expo.02

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Tiefe Eindrücke: ein Gang durch die Kirchenausstellung an der Expo.02 in Murten.

Die Expo.02 bietet eine Fülle von Gedankenanstössen zur Schweiz, jedenfalls für den, der Zeit hat. Was bleibt von der Flut der Eindrücke haften? - Wir haben uns unter Besuchern umgehört.

„Und was halten Sie von Un ange passe?“

Murten. Rund 350 Frauen und Männer aus der ganzen Schweiz wirken während der Dauer der Expo.02 als Betreuerin oder Betreuer der Ausstellung „Un ange passe“ der Schweizer Kirchen in Murten mit. Die freiwilligen Helfer rund um die sieben „Räume des Glaubens“ am Murtensee stehen dem Expo-Publikum für Auskünfte und Gespräche zur Verfügung. - Die Presseagentur Kipa hat einigen Freiwilligen dieselben vier Fragen gestellt. Hier die ersten fünf Kurzinterviews.

Was hat Sie bewogen, sich hier zu engagieren?
Urs Steinemann: Ich habe vieles gehört über diese Ausstellung, und es hat mich angeregt mitzumachen.

Was halten Sie von „Un ange passe“?
Steinemann: Ich finde die Idee originell und merke auch immer, wie die Leute Freude daran haben.

Ihr bisher markantestes Erlebnis als Expo-Freiwilliger?
Steinemann: Das ist gar nicht so einfach zu sagen. Es gibt viele positive Erlebnisse. Ein wichtiges: Die gute Zusammenarbeit in der Equipe. Und das Wesentliche ist schon die Begegnung mit den Leuten, und wie sie auf die Räume des Glaubens reagieren.

Stellen die Besucher bei „un ange passe“ eine Verbindung zu Glauben und Kirche her?
Steinemann: Ganz sicher! Ein Beispiel: Ein junger Architekt hat gleich zwei Mal betont, dass die Kirchen mit dieser Ausstellung auf eine unkonventionelle Art an die Leute herantreten.

Urs Steinemann (67) kommt aus Fläsch GR und pensionierter reformierter Pfarrer.

Was hat Sie bewogen, sich hier zu engagieren?
Elisabeth Jost: Eine nahe Bekannte konnte mich dafür begeistern.

Was halten Sie von „Un ange passe“?
Jost: Ich finde es sehr gut. Und es hat sehr viel Platz hier.

Ihr bisher markantestes Erlebnis als Expo-Freiwillige?
Jost: Der Angriff eines Herrn, der diese Ausstellung völlig daneben fand.

Stellen die Besucher bei „Un ange passe“ eine Verbindung zu Glauben und Kirche her?
Jost: Das tun sie. Sie wissen, worum es geht, wenn sie hierher kommen.

Elisabeth Jost (58) stammt Burgdorf BE und ist Hausfrau. Sie gehört der evangelisch-reformierten Kirche an.

Was hat Sie bewogen, sich hier zu engagieren?
Sven Schilling: Ich sehe eine Gelegenheit, für Gott und Jesus Christus ein Zeugnis abzulegen und die Leute auf ihn aufmerksam zu machen.

Was halten Sie von „Un ange passe“?
Schelling: Es ist zu grossen Teilen eine sehr gute Sache. Und es ist gut gelungen. Einige Dinge hätte man anders und besser gestalten können. Die Frage besteht natürlich immer: Wie realisiert man eine solche Ausstellung? Mit einigem, was hier zu sehen ist, kann ich aber wenig anfangen.

Ihr bisher markantestes Erlebnis als Expo-Freiwilliger?
Schelling: Ich hatte ein Gespräch mit einem Ehepaar, dass sehr betroffen war von dem, was wir hier zeigen. An dieser Station heisst es: „Ich bin das Licht der Welt und ihr seid das Salz der Erde“. Das ganze steht im Haus mit dem Übertitel: „Das Wort“. Das Gespräch hat mich sehr beeindruckt.

Stellen die Besucher bei „un ange passe“ eine Verbindung zu Glauben und Kirche her?
Schelling: Ich denke schon. Ich sehe es aus den Reaktionen der Besucher. Man merkt sofort, ob sie positiv zu dem eingestellt sind, was hier dargestellt wird, oder ob sie es ablehnen.

Sven Schelling (61) stammt aus Aesch bei Neftenbach in der Nähe von Winterthur. Er ist Postangestellter und „in erster Linie Christ. Als Christ suche ich mein Betätigungsfeld auch in der Heilsarmee.“

Was hat Sie bewogen, sich hier zu engagieren?
Hanspeter Aschmann: Ich bin evangelisch-reformierter Pfarrer von Beruf und habe im Moment einen viermonatigen bezahlten Studienurlaub. Ich will auch einzelne spirituelle Impulse in mein Weiterbildungsprogramm einbauen. Und so kommt mir die Expo sehr gelegen.

Was halten Sie von „Un ange passe“?
Aschmann: Ich finde die Ausstellung faszinierend, sowohl den Titel wie auch die künstlerische Umsetzung der sieben Themen. Man kann sich darüber streiten, ob es gerade diese sieben Themen sein müssen. Es ist aber sehr gekonnt und gelungen.

Ihr bisher markantestes Erlebnis als Expo-Freiwilliger?
Aschmann: Sicher die Kunstwerke an sich. Dadurch, dass es Räume sind, ist man immer im Kunstwerk drin. Das heisst: Es gibt ein ganzheitliches, dreidimensionales Erleben. Es ist schon etwas Besonderes, wenn man diese Kunstwerke über längere Zeit auf sich wirken lassen kann. Auch die Reaktionen der Besucher beeindrucken mich.

Stellen die Besucher bei „un ange passe“ eine Verbindung zu Glauben und Kirche her?
Aschmann: Mit dem Glauben ganz sicher. Ob mit der Kirche speziell? Ich würde sagen: Schon - aber eher indirekt. Ich tue mein Möglichstes, um den Menschen diese Ausstellung nahe zu bringen.

Hanspeter Aschmann (41) ist evangelisch-reformierter Pfarrer von Rapperswil-Jona.

Was hat Sie bewogen, sich hier zu engagieren?
Ruth Krähenbühl: Ich bin eine gläubige Christin. Ich will da sein als Ansprechperson, wenn Menschen Fragen haben. Und ich will von Jesus erzählen.

Was halten Sie von „Un ange passe“?
Krähenbühl: Ich halte es für etwas Tolles. Hier können wir Leute erreichen, die wir sonst nicht ansprechen können.

Ihr bisher markantestes Erlebnis als Expo-Freiwillige?
Krähenbühl: Neben meinen Einsatz bei den Expo-Häuschen bin ich auch beauftragt, in der französischen Kirche in Murten vier Mal täglich Kurzandachten durchzuführen. Wir gingen davon aus, dass diese nicht gut besucht würden. Es kamen aber zu jeder Andacht Leute. Am Sonntag abend schien es mir, als würde ich alleine bleiben. Da kam ein junger Mann. Wir haben gebetet. Und zum Abschluss bedankte er sich mit den Worten: Ich habe mich sehr gut gefühlt; ich bin der Pfarrer von Murten.

Stellen die Besucher bei „un ange passe“ eine Verbindung zu Glauben und Kirche her?
Krähenbühl: Ich denke schon. Man merkt: Die Leute sind suchend und es spricht sie an. Jeder Mensch findet etwas für sich in diesen Häuschen , das ihn anspricht.

Ruth Krähenbühl (55) stammt aus Oberburg bei Burgdorf BE. Sie ist ausgebildete Keramikmalerin, arbeitet jetzt aber als Hausfrau. Sie gehört der Schweizerischen Pfingstmission an.

Vier Cabanes in Murten

Am Seeufer in Murten finden sich sieben rostbraune Cabanes, 5x7m grosse Räume, in denen Künstler religiöse Themen gestalten. Die Ausstellung der Schweizer Kirchen an der Expo.02 setzt eigene Akzente. Die BesucherInnen werden bei jeder Cabane von Freiwilligen betreut.

Peter Schmid hat vier der sieben 'Räume des Glaubens' besucht (Schöpfung, Segen, Beziehungen, Wort), dabei auch den Initiator Gabriel de Montmollin getroffen und mit der Expo-Verantwortlichen Rahel Furrer gesprochen.

Zum Audio-Beitrag von Radio ERF

Website der Kirchen an der Expo.02 www.ese-02.ch

Datum: 05.06.2002

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