Heilsarmee baut Flüchtlingsarbeit aus

Bern. Im Auftrag des Kantons Bern betreut die Flüchtlingshilfe der Heilsarmee in neun Durchgangszentren 670 Asylsuchende. Neu kommt die Betreuung von 750 selbständig wohnenden Asylsuchenden dazu. Seit über einem Jahr wird der Deutschunterricht zentral geführt – mit erfreulichen Resultaten.

Was 1983 in der Stadt Bern als Nothilfe für Flüchtlinge aus Sri Lanka angefangen hat, ist zu einer professionellen Betreuung von Asylsuchenden herangewachsen. Anfänglich führte die Heilsarmee-Flüchtlingshilfe die Durchgangszentren im Auftrag der Stadt Bern, dann auch des Kantons Bern – und ab 2001 ausschliesslich im Auftrag des Kantons: Zeitweise sind es bis zu 25 Durchgangszentren gewesen. Eine vertragliche Zusammenarbeit im Asylbereich zwischen Behörden und Heilsarmee-Flüchtlingshilfe besteht einzig im Kanton Bern.

Heute beschäftigt die Heilsarmee-Flüchtlingshilfe in den neun Durchgangszentren mit 670 Asylsuchenden 36 Betreuerinnen und Betreuer sowie 24 Nachtwachen. Das sind 3465 Stellenprozente.

Seit dem Jahre 2001 sind die gegenseitigen Verpflichtungen der Heilsarmee-Flüchtlingshilfe und der Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern (GEF) in einem Leistungsvertrag geregelt, das heisst einem Rahmenvertrag, der die längerfristige Zusammenarbeit sichert sowie einer Vereinbarung für das jeweilige Jahr, welche die Anzahl der Plätze in den Durchgangszentren festlegt.

Mit dem Ziel einer Zentralisierung und Professionalisierung der Betreuung von selbständig wohnenden, aber fürsorgeabhängigen Asylsuchenden hat der Kanton Bern die so genannte «Professionelle Asylkoordination Gemeinden» (PAG) geschaffen. In diesem Rahmen hat die Heilsarmee-Flüchtlingshilfe seit Anfang Jahr Mandate sowohl vom Kanton Bern als auch von einzelnen bernischen Gemeinden übernommen.

Dabei wird für die Unterbringung, Unterstützung und Betreuung von Asylsuchenden nach ihrem Aufenthalt in einem Durchgangszentrum gesorgt. Die Heilsarmee betreut auf diese Weise in 35 Gemeinden 400 Asylsuchende, ab dem 1. Juli 2002 kommen noch rund 350 in weiteren 30 Gemeinden dazu. Zur Zeit arbeiten sieben Mitarbeitende (teilzeitlich) in der PAG.

Seit Februar 2001 besteht für Asylsuchende aus der Region Bern ein zentraler Ausbildungsort für Deutschunterricht. In verschiedenen Niveauklassen werden wöchentlich zwei Doppellektionen angeboten.

Früher erhielten die Asylsuchenden den Deutschunterricht im Durchgangszentrum. Durch die Zentralisierung wird ein Unterricht auf qualitativ hohem Niveau möglich. Er wird durch ausgewiesene Lehrkräfte, die viel Erfahrung im interkulturellen Bereich mitbringen, erteilt.

Anfang 2002 haben sich auch die vom Schweizerischen Roten Kreuz betriebenen Durchgangszentren den zentral geführten Deutschkursen angeschlossen. Heute unterrichten sechs Lehrerinnen (360 Stellenprozente) in 16 Klassen rund 190 Asylsuchende.

Datum: 04.06.2002
Quelle: Heilsarmee Schweiz

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