Abtreibung: Lefebvre-Anhänger schreiben an Ruth Metzler

Rickenbach. Bundesrätin Ruth Metzler vertrete eine Abtreibungspolitik, die "unglaubwürdig" und einer demokratischen Regierung unwürdig sei, heisst es in einem offenen Brief der traditionalistischen Priesterbruderschaft St. Pius X. an die Justizministerin.

Die Bundesrätin, die für die Fristenregelung eintritt, über die am 2. Juni abgestimmt wird, rechtfertige ein Gesetz, das Unrecht legalisiere. Als CVP-Politikerin begebe sie sich ins "Lager des ideologischen Gegners" und verteidige mit "Verve Grundsätze, die ganz sicher nicht christlich sind". Als "katholische Christin wissen Sie, dass die formelle Mitwirkung an einer Abtreibung ein schweres Vergehen ist und die Kirche dieses Vergehen gegen das menschliche Leben mit der Kirchenstrafe der Exkommunikation ahndet", heisst es im Brief an Ruth Metzler weiter.

Die Bundesrätin propagiere ein Gedankengut, das menschliches Leben als Krankheit bezeichne, grauenhafte Tötungsmethoden schaffe und keine Emotionen empfinde, wenn die Mutter ihre eigene Leibesfrucht töte.

Die von der katholischen Kirche abgespaltene traditionalistische Bewegung der Priesterbruderschaft St. Pius X. zählt in der Schweiz nach eigenen Angaben rund 20 Priester und rund 5000 Gläubige. Sie geht zurück auf den Traditionalisten-Bischof Marcel Lefebvre, der am 30. Juni 1988 gegen kirchliches Recht Bischöfe geweiht und damit formell die Trennung von der römisch-katholischen Kirche, selber vollzogen hat.

Datum: 19.05.2002
Quelle: Kipa

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