Obwalden: Mehrheit will Religionsunterricht beibehalten

Religionsunterricht

Sarnen. Die Absicht der Regierung des Kantons Obwalden, den Religionsunterricht an den Schulen abzuschaffen, findet keine Mehrheit. Dies sei das Ergebnis der Konsultationen der Regierung.

Die regierungsrätliche Vorlage will den konfessionellen Religionsunterricht als obligatorisches Schulfach abschaffen, da er Sache der Kirchen sei. Artikel 8 der Obwaldner Kantonsverfassung, der den Religionsunterricht an den Schulen vorschreibt, soll aufgehoben werden, während an seine Stelle und an diejenige des Bibelunterrichts ein überkonfessionelles Fach Ethik und Religion tritt.

Auch wenn die konfessionelle religiöse Erziehung in erster Linie Aufgabe des Elternhauses und der Kirchen sei, erachtet die Mehrheit der konsultierten Institutionen und Organisationen die Pläne der Regierung als unangemessen, und sie glauben auch nicht, dass sie von einer Mehrheit der Bevölkerung getragen würde.

Lehrer für die Vorlage

Die Parteien nahmen unterschiedlich Stellung. Für die neue Lösung sind FDP und SP, Nein sagen dagegen CVP, CSP und SVP. Der Verband der römisch-katholischen Kirchgemeinden Obwaldens sagt klar Nein, wie auch das Dekanat Obwalden. Der Verein Lehrer und Lehrerinnen Obwalden stellt sich hingegen hinter die Absichten der Regierung. Das Total der Stellungnahmen von 21 Vernehmlassern ergibt 14 Nein gegen sieben Ja.

Entschieden gegen die Pläne der Regierung, nimmt das Dekanat Obwalden Position. "Kirche und Schule würde dadurch voneinander völlig getrennt, was einen radikalen Bruch mit der Tradition und in dieser Form auch ein innerschweizer Unikum bedeuten würde", heisst es in dem Positionspapier.

Das Dekanat Obwalden betont darin weiter, dass in 18 von 21 Deutschschweizer Kantone der konfessionelle Religionsunterricht an den öffentlichen Schule stattfinde - dazu gehörten alle innerschweizer Kantone. Die letzte Volkszählung weise aus, dass sich 95 Prozent der obwaldner Bevölkerung zur katholischen oder reformierten Konfession bekennen.

Datum: 10.10.2002
Quelle: Kipa

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