38 Gemeinden unterschiedlicher Konfessionen aus ganz Deutschland hatten sich um den Preis beworben. Die Jury bildeten drei Wetzlarer Theologen: der evangelische Dompfarrer Michael Stollwerck, der katholische Bezirksdekan Peter Kollas und der ehemalige Direktor des Evangeliums-Rundfunks (ERF), der evangelisch-methodistische Pastor Horst Marquardt. Preisträger sind die evangelische Kirchengemeinde Neuenburg am Rhein, die katholische Pfarrgemeinde Maria vom Frieden in Homburg-Erbach (Saarland) und die Baptistengemeinde Wetter-Grundschöttel bei Dortmund. Die Gemeinden seien durch ihre Gottesdienstmodelle nachhaltig verändert worden, so Stollwerck. Die evangelische Gemeinde Neuenburg erhält den Preis für ein Konzept, in dem der Kindergottesdienst zentraler Teil eines gemeinsam von Familien verbrachten Sonntages ist. Dadurch wurden 40 junge Familien neu an die Gemeinde herangeführt. Die Zahl der Kindergottesdienstbesucher stieg von 20 auf 150. Die katholische Kirchengemeinde Homburg-Erbach wird für ihre Jugendgottesdienste geehrt, die in den Schloßberghöhlen bei Kerzenschein stattfinden. Dadurch entstehe “die Atmosphäre einer urchristlichen Versammlung”, so die Jury. Die Baptisten in Wetter-Grundschöttel empfangen den Preis für ihre alle vier Wochen stattfindenden “Open House”-Gottesdienste, die besonders auf Kirchendistanzierte zugeschnitten sind. Eine Besonderheit: Nach der Ansprache können Besucher Rückfragen an den Pastor stellen. Durch die Gottesdienste ist die Mitgliederzahl der Gemeinde in wenigen Jahren von 280 auf über 400 gestiegen. Bei dem Medienpreis handelt es sich um eine kleine Bronzestatue, die die biblische Geschichte von Jona im Wal stilisiert. Während der Preisverleihung am 25. September in Wetzlar wird die Plastik live gegossen. Die Auszeichnung soll künftig alle zwei Jahre in den Kategorien “evangelisch, katholisch, freikirchlich” vergeben werden. Die Preisträger erhalten auch Sachspenden für ihre Gemeindearbeit.
Datum: 20.09.2002
Quelle: idea Deutschland
