Leiter der Mormonen gestorben

Rulon T. Jeffs

Colorado City. In den USA ist einer der fruchtbarsten Religionsführer der Welt gestorben. Rulon T. Jeffs, Leiter der “Fundamentalistischen Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage” (Mormonen), der im 94. Lebensjahr verschied, hinterlässt 20 Ehefrauen, etwa 60 Kinder und Hunderte Enkel. 33 Söhne trugen seinen Sarg im Städtchen Colorado City (US-Bundesstaat Arizona) zu Grabe, wo fast alle der 3.334 Einwohner zu den “fundamentalistischen” Mormonen gehören. Die insgesamt rund 10.000 Angehörigen dieser Religionsgemeinschaft in den USA und Kanada unterscheiden sich von der grösseren Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage unter anderem dadurch, dass sie die Vielehe hochhalten.

Die grosse Mormonen-Kirche mit weltweit 11,4 Millionen Anhängern hatte dieser Praxis 1890 abgeschworen; nur so konnte ihr Hauptsiedlungsgebiet Utah ein Bundesstaat der USA werden. Wie die New York Times weiter berichtet, werden Mormonen äusserst selten wegen Polygamie angeklagt, weil etwa im Bundesstaat Utah viele Menschen aus solchen Familien stammen und die Staatsanwälte zögerten, Erwachsene, die sich freiwillig darauf einlassen, vor Gericht zu ziehen. Wer in der fundamentalistischen Mormonenkirche die Nachfolge des verstorbenen Leiters antritt, ist noch unklar. Im Gespräch sind einer seiner Söhne, Warren S. Jeffs (45), und der 92jährige Fred M. Jessop.

Datum: 18.09.2002
Quelle: idea Deutschland

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