Auch die Kultur, aus der so viele Schüler stammten, dürfte nicht im Dunkeln bleiben. Der seit 1905 gesetzlich festgeschriebenen Trennung zwischen Staat und Kirche entsprechend, werde es auch weiter keinen Religionsunterricht im eigentlichen Sinne an den französischen Schulen geben, betonte Borne. Lehrer wie Schüler sollten aber die islamische Welt kennenlernen, „die ein Teil unserer Kultur, unseres Erbes und unserer Geschichte ist“. Dies solle in Geschichte, Erdkunde, Naturwissenschaften, Literatur oder Kunstgeschichte genauso gewürdigt werden wie bereits das Christentum. Eine Geschichtslehrerin sagte bei der Tagung, eine bessere Islam-Kenntnis helfe vielen Schülern, sich selbst besser kennen zu lernen. Zudem werde es leichter werden, sie „gegen die Versuchungen der Intoleranz zu wappnen“. Ein anderer Teilnehmer der Tagung betonte, der als islamistischer Extremist auftretende mutmassliche Terroristen-Führer Osama bin Laden sei „nicht ein muslimisches, sondern ein geopolitisches“ Problem. „Wenn dies begriffen sein wird, haben wir alle einen grossen Schritt nach vorn gemacht.“ Quelle: L'EXPRESS
Datum: 02.09.2002