Junge Christen suchen verstärkt ethische Orientierung

Bad Blankenburg. Junge Christen suchen verstärkt ethische Orientierung in sexuellen Fragen. Während vor zehn Jahren Mahnungen zu vorehelicher Enthaltsamkeit auf breites Desinteresse gestossen seien, gebe es heute eine grössere Bereitschaft, sich wieder nach der Bibel zu richten, sagte der Eheberater Bernhard Kuhl (Mücke bei Giessen) bei der Allianz-Konferenz im thüringischen Bad Blankenburg.

Seine Seminare über gelingende Liebe gehörten zu den am besten besuchten der Konferenz. Er führte den Stimmungswandel auf den zunehmenden Wunsch nach Orientierung zurück. In der Schule und in den Medien würden die Jugendlichen mit vielen Verhaltensmustern konfrontiert, von denen sie spürten, dass ihre Nachahmung nicht gut tue. Ausführliche Berichte über häufig wechselnde Lebensabschnittsgefährten, Scheidungsdramen bei Prominenten und gleichgeschlechtliche Partnerschaften wirkten eher abstossend. Allerdings erwarteten die jungen Christen von Predigern, biblische Massstäbe nicht nur zu verkünden, sondern nachvollziehbar zu begründen. In seinen Seminaren nehme das Beantworten von Einwänden mindestens genauso viel Zeit ein wie die Erklärung, warum eine befriedigende Sexualität den Schutzraum der Ehe brauche, berichtete Kuhl.