Indien wird christlicher

Das Evangelium wird auch in mittleren und höheren Kasten salonfähig

Das Christentum erfährt in Indien bemerkenswerte Zuwachsraten unter Angehören von mittleren und höheren Kasten und jungen Menschen. Das berichtet das Magazin «Unfinished», das soziale, wirtschaftliche und kulturelle Trends im «Neuen Indien» untersucht, in seiner neusten Ausgabe.
Ein aus Dalits bestehender christlicher Chor in Bangalore (Indien).

«Wir sind Zeugen einer grossartigen Empfänglichkeit für das Evangelium», berichtet der Soziologe Dr. Prabhu Singh in seinem Artikel «Willkommen im Neuen Indien» in der neusten Ausgabe von «Unfinished». Nachdem das Christentum traditionell bisher eher in den unteren Kasten und auch unter den Dalits (Unberührbaren) Fuss gefasst habe, breite es sich jetzt auch immer stärker in der Mittel- und Oberklasse der indischen Gesellschaft aus.

Achtgrösstes christliches Land

«Mit mehr als 71 Millionen Menschen, die sich zum Christentum bekennen, ist Indien jetzt die achtgrösste christliche Nation in der Welt», sagt Dick McCain, Präsident der «Mission Society», die das Magazin «Unfinished» herausgibt. «Aber mit 456 Sprachen und über 2'600 besonderen Volksgruppen hat Indien mehr unterreichte Volksgruppen als irgendeine andere Nation – 88 Prozent».

Offenheit und Widerstand

Unter den fünf «Top Trends» nennt Singh denn auch – parallel zur erstaunlichen Offenheit - eine «alarmierende religiöse Feindschaft, die zu Verfolgung und gewaltsamem Widerstand gegen das Christentum führt». Weitere Trends sind eine grosse «glokale» (globale und lokale) komplexe Vernetzung, die zu neuen wirtschaftlichen Errungenschaften führt, aber auch zu einer vermehrten Ungleichheit zwischen den neuen Reichen und den Mitgliedern der tieferen Kasten, die nicht über ihren Status hinauswachsen können.

Der Kreis schliesst sich

Prabhu Singh kommt zum Schluss: «Der Kreis der christlichen Geschichte Indiens hat sich geschlossen». Vom Land, wo der Westen den «Armen Indiens» helfen musste, habe sich das Land zum «Neuen Indien» entwickelt, das Tausende von eigenen Missionaren aussendet und mittlerweile Hunderte von selbsttragenden Missionsgesellschaften besitzt. Er ruft darum Christen im Westen auf, Christen in Indien als «gleichwertige Partner in der Arbeit des Reiches Gottes» anzunehmen und mit ihnen zusammen zu arbeiten.

Datum: 13.12.2013
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Jesus.ch / Charisma News

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