SEA: 22 Jahre Stopp-Aids-Kampagnen sind genug

Plakataushänge des Bundesamtes

Der Bund soll die „Love Life Stopp Aids“-Kampagnen einstellen, stattdessen pro aktiv für Ehe, Treue und Familie werben und in die Suizid-Prävention investieren. Dies fordert die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) anlässlich des Tages der Familie am 15. Mai.

Die jahrelangen Plakataushänge des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) im Bereich „Stopp Aids“ hätten nach 22 Jahren ausgedient, sagt SEA-Zentralsekretär Hansjörg Leutwyler. Die Aids-Problematik sei zwar weiterhin eine ernst zu nehmende, die Kampagnen aber unverhältnismässig im Vergleich zu anderen Problemen. Zudem sei die jüngste Variante mit den kopulierenden Paaren nur ein Beispiel dafür, dass in der bildlichen Umsetzung immer drastischere Wege gegangen werden müssten, um noch provozieren zu können und beachtet zu werden. „Jetzt ist genug“, meint die SEA vor dem UNO-Tag der Familie.

Pro aktiv für die Familie

Seit Jahren setzt sich die SEA für ein positives Bild der Familie in der Öffentlichkeit ein. Wenn der Bund dies konsequent und kreativ machen würde, so Leutwyler, wäre dies die wohl beste Prävention gegen allerlei Krankheiten, unter welcher die Gesellschaft leidet – auch Aids. Sie wünscht sich, dass ab 2009 statt der „Love Life Stopp Aids“-Kampagne im Umfeld des UNO-Tages der Familie im Mai eine erfrischende und originelle Werbung für die Familie von den Plakatwänden leuchtet.

Stopp Suizid statt Stopp Aids

Im Weiteren soll der Bund sich für die Suizid-Prävention einsetzen. Schon vor Jahresfrist bat die SEA anlässlich ihrer eigenen „Stopp Suizid“-Plakatkampagne mit dem Titel „Durch die Hölle zum Leben“ Thomas Zeltner vom BAG, in die Suizidprävention zu investieren. Eine Problematik, die jährlich zwanzigmal mehr Todesopfer fordert als HIV. Der Bericht „Suizid und Suizidprävention in der Schweiz“ des BAG war zum Schluss gekommen, dass um eine Reduktion der Suizide und Suizidversuche zu erreichen, die Prävention in der Schweiz verstärkt werden müsse. Der Bundesrat hatte deshalb an seiner Sitzung vom 25. Mai 2005 das BAG damit beauftragt, den Ausbau der wissenschaftlichen Datengrundlage und die Integration der Thematik Suizid und Suizidversuch in bestehende Gesundförderungs- und Suchtpräventionsprogramme des Bundes zu prüfen.

Zeltner antwortete der SEA im Juni 2007, es fehlten die spezialgesetzlichen Grundlagen, Kampagnen zur Suizidprävention durchzuführen oder zu finanzieren. Man wolle sich aber dafür einsetzen, neue gesetzliche Grundlagen zu schaffen, welche auch für die Bekämpfung von psychischen Krankheiten gälten. Die SEA erwartet, dass diese Arbeit nun unkompliziert vorangetrieben wird.

Datum: 15.05.2008
Quelle: SEA

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