Die Rückkehr von Juden fördern: Ebenezer-Konferenz mit Israels Botschafter in Bern

Rund 300 Freunde der Organisation Ebenezer haben an 22. Oktober in Bern an ihrer Konferenz teilgenommen. Der Anlass stand unter dem Thema: „Alijah aus allen Nationen“, mit Steve Lightle als Hauptreferent. Es war ein vielfältiges Programm mit verschiedenen Beiträgen und Darbietungen, zu dem erstmals auch jüdische Gäste eingeladen waren.

Am Nachmittag sprach Lightle eindringlich über die Verantwortung der nicht-jüdischen Christen bei der Mithilfe der Rückkehr der Juden nach Israel. „Darum, weil du kostbar bist in meinen Augen und wertgeachtet, und ich dich lieb habe, so gebe ich Menschen für dich (Israel) hin und Völker für dein Leben.“ (Jesaja 43,4). Warnend verwies Lightle auf Jesaja 60,12: „Denn das Volk und das Königreich, das dir nicht dienen will, wird umkommen, und diese Nationen sollen vollständig vertilgt werden“. An der Abendveranstaltung sprach er über Gottes Liebesbrief an Sein Volk, gemäss Jeremia 31.

Vor dem Abendprogramm fand ein Apéro mit geladenen Gästen statt. Der neue israelische Botschafter in der Schweiz Ilan Elgar beehrte die Veranstaltung mit seinem Besuch. Sehr kostbar war diese Zeit des sich Kennenlernens und Kontakteknüpfens zwischen Vertretern jüdischer Organisationen und christlichen Leitern. Im unkomplizierten Miteinander wurde gegenseitiges Vertrauen geschaffen.

Wunschland Schweiz

Botschafter Elgar erzählte von seinem lange gehegten Wunsch, israelischer Botschafter in der Schweiz zu werden. Er wies darauf hin, dass die Ebenezer-Konferenz ihm die Gelegenheit zum ersten öffentlichen Auftritt in der Schweiz als Botschafter gebe. Dann blendete er zurück und erzählte von seinem ersten Besuch in der Schweiz als 10-jähriger Junge. Mit seiner Mutter machte er eine Bootsfahrt auf dem Genfersee. Er kam mit dem Schiffskapitän ins Gespräch. Der fragte ihn, woher er sei. „Aus Israel“, war seine Antwort. Brüsk drehte sich der Kapitän um und sprach nicht mehr mit ihm. Dieses Erlebnis sei nun 50 Jahre alt, fügte Elgar hinzu. Der Wunsch sei geblieben, zurückzukehren.

Versöhnungsgeste

Ebenezer-Leiter Markus Ernst erklärte darauf spontan, er wolle für jenes unschöne Verhalten um Vergebung bitten. Mit ausgestreckten Armen ging er auf den Botschafter zu und bat ihn von Herzen stellvertretend als Schweizer um Vergebung. Dankend wurden die Worte vom israelischen Botschafter Ilan Elgar entgegen genommen. Hier durfte ein Stück Versöhnung zwischen Juden und Christen geschehen.

Weitere Beiträge folgten vom jüdischen Leiter der Gesellschaft Schweiz-Israel und dem Vertreter von Keren Hayessod Jerusalem. Eine Grussbotschaft der Israel-Werke Schweiz (IWS) wurde durch Werner Scherrer überbracht. Urs Käsermann (Ebenezer) dokumentierte mit Wort und Bild Ebenezers Beteiligung an der Rückführung von Falash Mura aus Äthiopien nach Israel. Die täglichen Mahlzeiten für 2400 Schulkinder in Gondar werden finanziert. Bevor diese äthiopischen Juden Alijah machen, werden sie praktisch auf die Kultur im neuen Heimatland vorbereitet.

Quelle: Ebenezer, Bearbeitung Livenet

Datum: 14.11.2006

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