Zu stabile Schuhe und weiche Böden belasten beim Joggen Achillessehnen

Sportschuhe

Tübingen. Jogging ist gesund, doch es birgt auch gesundheitliche Risiken. So klagten bis Anfang der 90er Jahre Läufer vor allem über Kniebeschwerden, mit der Folge, dass spezielles Schuhwerk entwickelt wurde. Und tatsächlich ging die Zahl der Kniebeschwerden deutlich zurück - doch dafür haben seitdem immer mehr Athleten Achillessehnen-Schmerzen.

Das ist das Ergebnis einer Studie der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen mit 3500 Läufer-Patienten. "Ein Drittel waren Läufer, die mindestens 20 Kilometer die Woche liefen", sagte der Biomechaniker Stefan Grau. "Die Hälfte derjenigen, die das Laufen aufgeben mussten, hatte Probleme mit der Achillessehne." Besonders häufig betroffen waren Sportler, die auf unebenen und weichen Böden wie Schotter- und Waldwegen trainierten.

In einer Untersuchung der Laufstile stellte sich zudem heraus, dass die erkrankten Läufer ihre Füsse mehr über den Mittelfuss abrollten und dadurch die Belastung auf der Achillessehne verstärkten. Eine Fehlbelastung, die ihre Ursache ausgerechnet darin hat, dass die Laufschuhe mit immer besseren Dämpfungen ausgerüstet wurden, um die Gelenke zu schützen. "Wenn jedoch die Kissen zu hoch sind", warnt Grau, "nehmen am Fuss die Geschwindigkeit und die Hebelkräfte der seitwärts gerichteten Abrollbewegung zu und die Achillessehne wird stark belastet."

Die Tübinger Wissenschaftler haben deshalb neue Schuhe entwickelt, mit denen die Läufer wieder lernen, die Füsse von aussen nach innen abzurollen. Das neue Modell kommt voraussichtlich Ende 2003 auf den Markt.

Quelle: Eberhard-Karls-Universität

Datum: 14.11.2002

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