Fussball-Begeisterung soll Christen inspirieren

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Hannover - Die Christen sollten sich von der gegenwärtigen Fussballbegeisterung inspirieren lassen. Sie sollten wieder das betonen, was ihnen seit jeher wesentlich sein sollte: sich gemeinsam zu engagieren und "auch in Demut Niederlagen hinzunehmen". Dies sagte der Präsident des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD, Valentin Schmidt (Hannover). Denn was viele Menschen am Fußball begeistere, sei eigentlich seit 2'000 Jahren ein Kennzeichen der Christen, nur rede kaum noch jemand davon: das Gefühl, dass niemand allein ist, und das gemeinsame Einstehen füreinander.

Schmidt selbst ist Fussballfan und Anhänger des Aufsteigers Hannover 96. Auf die Frage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, warum er selbst begeistert vom Fussball sei, sagte Schmidt: "Es ist eine Mannschaftssportart, in der sich Stärken und Schwächen gegenseitig ausgleichen, und jeder weiss, daß man miteinander agieren muß, wenn das Spiel gelingen soll. Es wird gemeinsam gewonnen, aber man verliert auch gemeinsam. Das ist das, was auch viele andere offensichtlich am Fussball fasziniert."

Ähnliches gebe es schon seit zwei Jahrtausenden in der Kirche - und zwar auf ungleich festerem Fundament. Das Gesetz ihres Gründers, Jesus Christus, werde, wie es im Neuen Testament heisst, erfüllt, wenn einer für den anderen einstehe, die Last des anderen trage. Christen sollten allerdings widersprechen, wenn ständig vom "Fussballgott" die Rede sei. Schmidt: "Fussballer sind eben nicht unsere wahren Götter. Es gibt nur einen Gott - und der ist auch für die Kahns und Kloses dieser Welt da."

Datum: 25.06.2002
Quelle: idea Deutschland

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