Vorwürfe gegen Bill Hybels

Willow Creek Deutschland und Schweiz nehmen Stellung

Willow Creek Deutschland hat sich zu den Vorwürfen gegen den Gemeindegründer und langjährigen Leiter Bill Hybels geäussert. Der Verein spricht von einem «schweren Schaden», bescheinigt den Gemeindeältesten in den USA aber grösstmögliche Sorgfalt und Unabhängigkeit bei der Aufklärung.
Willow Creek Gründer Bill Hybels
Logo Willow Creek Schweiz
Printscreen der Willow Creek-Webseite

Ehemalige Gemeindemitglieder hatten Bill Hybels, dem Gründer von Willow Creek, sexuelle Belästigung vorgeworfen. Willow Creek Deutschland äusserte sich am Mittwoch in einem Sonder-Newsletter zu den Anschuldigungen gegen Pastor Hybels. Am heutigen Gründonnerstag publizierte auch Willow Creek Schweiz eine Stellungnahme und äusserte sein Bedauern über die Entwicklung.

«Schwerer Schaden für alle Beteiligten»

Die Leitung von Willow Creek Schweiz betont, dass es ihr ein grosses Anliegen sei, alle Informationen zu dieser schweren Krise transparent und zügig weiterzugeben. «Wir trauern darüber, dass diese Entwicklung so eingetreten ist, weil sie so oder so für alle Beteiligten und die weltweite Bewegung der Willow Creek Kongresse schweren Schaden mit sich bringt.» Man sei überzeugt, dass diese enorme Zuspitzung auch mit der im Moment heiss laufenden – aber in der Sache ja völlig berechtigten - «MeToo-Kampagne» in den USA zu tun habe, die mittlerweile auch zu enormen Zuspitzungen in christlichen Gemeinden geführt habe.

Erste Aufklärungsversuche bereits vor vier Jahren

In den Stellungnahmen schildern die beiden Vereine zunächst die Vorgänge und Aufklärungsschritte, die nach dem erstmaligen Aufkommen der Vorwürfe vor vier Jahren von den Gemeindeältesten der Grosskirche bei Chicago unternommen wurden:

«Sie führten unter Konsultation einer externen Beratungsfirma eine umfangreiche interne Untersuchung durch, mit dem Ergebnis, dass die Anschuldigungen haltlos und falsch waren. Mit dem Ergebnis nicht einverstanden, drängte die Gruppe ehemaliger Angestellter auf eine externe Untersuchung.» Unter diesen ehemaligen Angestellten sind auch die bekannten Autoren Nancy und John Ortberg.

Eine auf derartige Konflikte spezialisierte Anwaltskanzlei habe im Laufe der letzten vier Jahre zwei von Gemeinde, Ältesten und Bill Hybels absolut unabhängige Untersuchungen durchgeführt, die mit einem völligen Freispruch von dieser Anklage endeten, so Willow Creek Deutschland: «Die jetzt erfolgte Zuspitzung der Situation hat mit einer von der Gruppe geforderten erneuten Untersuchung zu tun, bei der die Ältesten der Gemeinde alle Handlungsschritte in die Hoheit der Ankläger geben müssten. Das lehnen die Ältesten als unbiblisch ab.»

«Älteste haben sorgfältig und unabhängig gehandelt»

Willow Creek habe nach der aktuellen Veröffentlichung in der Zeitung Chicago Tribune mit grosser Transparenz reagiert, in einer Gemeindeversammlung kritische Fragen an die Ältesten und an Bill Hybels selbst ermöglicht und auch im Gottesdienst darüber informiert.

Auf den Webseiten von Willow Creek Deutschland und Schweiz wurde umgehend die Stellungnahme von Pam Orr, der Vorsitzenden des Ältestenkreises, hochgeladen (vollständig ins Deutsche übersetzt).

Willow Creek Deutschland sowie Willow Creek Schweiz wollen in keine Richtung Vor-Verurteilungen unterstützen, heisst es in den Stellungnahmen. Nach derzeitigem Wissensstand sei man aber überzeugt, «dass die Ältesten der Gemeinde die Situation von Anfang an in grösstmöglicher Sorgfalt und Unabhängigkeit behandelt haben». Die Leiter bitten darum, den «Konflikt mit Integrität zu begleiten und um Versöhnung und Heilung für alle Beteiligten zu beten».

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Datum: 29.03.2018
Autor: Florian Wüthrich / Moritz Breckner
Quelle: Livenet / Christliches Medienmagazin pro | www.pro-medienmagazin.de

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