Besucherrekord

12'000 Teilnehmer liessen sich am Willow Creek Kongress inspirieren

Der Willow Creek-Leitungskongress, der letzte Woche in Dortmund über die Bühne ging, brachte unterschiedliche Denominationen sowie Menschen aus Kirche und Wirtschaft zusammen. Mit über 12'000 Besucherinnen und Besuchern verzeichnete der Grossanlass einen Besucherrekord.
Die Westfalenhalle in Dortmund war mit über 10'000 Besuchern am Willow Creek Kongress 2018 gut besetzt.
Besucher «Willow Creek» Kongress 2018 in Dortmund
Melinda Gates mit ihrem Ehemann Bill
Michael Herbst
Bill Hybels

Der Geschäftsführer von Willow Creek Deutschland, Karl-Heinz Zimmer, zeigte sich zum Abschluss des Leitungskongresses gegenüber dem pro Medienmagazin sehr zufrieden: «Auch nach mehr als zwei Jahrzehnten Willow Creek in Deutschland wächst die Arbeit weiter. Immer mehr Kirchengemeinden profitieren von den Impulsen, Ideen und Kontakten, die sie auf dem Leitungskongress bekommen.»

Besucherrekord: 12'000 Teilnehmer

Der Willow-Creek-Leitungskongress 2018 konnte einen Besucherrekord verzeichnen. Mehr als 12'000 haupt- und ehrenamtliche Kirchenmitarbeitende kamen in die Westfalenhalle (fast 10'000) und zu den Übertragungsorten (2'300), um sich für ihren Gemeindedienst inspirieren zu lassen. Die Organisatoren übertrugen die Veranstaltung nach Karlsruhe, Bretten, Leipzig, Neumünster, Bremen und Wiedenest.

Knapp jeder dritte Teilnehmer der Veranstaltung in Dortmund gehörte der Evangelischen Kirche in Deutschland an. Jeder sechste Besucher war Baptist und 15 Prozent der Anwesenden waren Mitglieder einer Freien evangelischen Gemeinde. Mehr als jeder fünfte Teilnehmer war unter 30 Jahre alt.

Melinda Gates: Gemeinsame Mission mit der Kirche gegen Armut

In einem vorher aufgezeichneten Video-Interview sprach Melinda Gates mit dem Gründer von Willow Creek, Bill Hybels, über die Arbeit der «Bill und Melinda Gates Foundation». Sie hob zunächst hervor, dass sich in den vergangenen 25 Jahren auf der Welt viel verbessert habe: So sei die Kindersterblichkeit um 50 Prozent gesunken, ebenso die extreme Armut. Es gebe dennoch viel zu tun – etwa die Versorgung afrikanischer Staaten mit Impfstoffen. Sieben Millionen Kinder seien heute am Leben, weil ihre Stiftung die Medikamente finanziert habe.

Motiviert wird Gates bei ihrer Arbeit nach eigenen Angaben von den Werten, die sie in ihrer Familie und auf ihrer katholischen Schule gelernt habe. Noch heute nehme sie sich täglich eine «Zeit der Stille»: «Ich zünde eine Kerze an, schreibe in mein Tagebuch, bin in der Stille oder im Gebet», sagte sie.

Gates wirbt auch dafür, dass Frauen in der Dritten Welt Zugang zu Verhütungsmitteln erhalten. Sie habe zwar nie das Gesicht einer solchen Kampagne sein wollen, und in den USA sei es nicht immer leicht, über das Thema zu sprechen. «Ich habe mit der Kirche eine gemeinsame Mission gegen die Armut. Aber hier sind die Kirche und ich unterschiedlicher Meinung», sagte sie. Durch Gespräche mit betroffenen Frauen habe sie erkannt, wie wichtig Verhütungsmittel für sie sind – etwa, damit Schwangerschaften besser planbar seien, um als Familie nicht überfordert zu werden.

Herbst: «Kirche muss bei Menschen bleiben»

Michael Herbst, Professor für Praktische Theologie an der Universität Greifswald, rief in seinem Vortrag am Donnerstag Pfarrer und Pastoren dazu auf, Menschen zu «lebendigem und mündigem Christsein» anzuleiten. «Wir müssen aktive Gemeindeglieder im Glauben stärken und zum Einsatz ihrer Gaben ermutigen», sagte er. «Und wir sollen uns nach draussen begeben, um die Menschen in unserem Umfeld zum Glauben einzuladen.» Dies seien Voraussetzungen dafür, dass Gemeinden wachsen können.

Herbst wies darauf hin, dass vor allem in ländlichen Regionen Gemeinden ihre Selbstständigkeit verlieren. Weil die Mitgliederzahlen der Kirchen zurückgehen, fusionierten viele aus finanziellen Gründen zu Grossgemeinden. Gottesdienste würden dann immer seltener gefeiert, und das kirchliche Leben entferne sich immer mehr aus der Nähe der Menschen. «Was aber fern ist, wird irgendwann auch nicht mehr vermisst», mahnte Herbst.

Hybels: «Christus als Zentrum macht das Leben besser»

Zum Abschluss des Willow-Creek-Leitungskongresses hat Pastor Bill Hybels die Teilnehmer ermutigt, sich im Glauben weiter zu entwickeln und Menschen von Jesus Christus zu erzählen. Dabei müsse man sich zuerst über die Person Jesus Christus klar werden. Dann gehe es darum, sich als Kind Gottes zu sehen. «Ich war ursprünglich kein Pastor einer grossen Gemeinde, ich war ursprünglich kein Buchautor. Ich bin vor allem anderen ein wertgeschätztes Kind des höchsten Gottes», sagte Hybels. «Wenn das in deinem Leben geklärt ist, dann entwickelt sich alles zum Guten.»

Hybels ermutigte die Zuhörer ausserdem, ihre geistlichen Gaben und Talente zu finden. «Wenn du diese Gaben entdeckst und sie ins Spiel bringst, spürst du die Begeisterung, etwas für Gott zu bewegen», sagte er. Wer seine Gaben jedoch nicht nutze, verschwende den grössten Teil seines Lebens als Christ.

Der nächste Willow Creek-Leitungskongress findet vom 27. bis 29. Februar 2020 in Karlsruhe statt.

Zu den Originalartikeln auf PRO:
Melinda Gates: «Habe mit Kirche gemeinsame Mission gegen Armut»
Bill Hybels: «Christus als Zentrum macht das Leben besser»

Zum Thema:
Willow-Creek-Kongress: Bill Hybels: «Nur die Botschaft von Jesus Christus kann verändern»
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Willow-Creek-Kongress: «Erfolgreich leiten heisst dienen»

Datum: 12.02.2018
Autor: Martina Blatt / Swanhild Zacharias / Florian Wüthrich
Quelle: Christliches Medienmagazin pro | www.pro-medienmagazin.de / Livenet

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