Expo.02: Vielseitiges Angebot der Kirchen am Bettag

segen

Biel. Mit verschiedenen Anlässen haben die Kirchen an der Expo.02 den Dank-, Buss- und Bettag belebt. In Murten feierten sie einen ökumenischen Gottesdienst, der Segen wurde auch per SMS verteilt. Auf verschiedenen Arteplages wurden Stars vorgestellt, unter ihnen Vreni Schneider. Zudem wurden verschiedene Preise verliehen.

Für den Eidgenössischen Bettag hat die Vereinigung der Schweizer Kirchen an der Landesausstellung ESE.02 unter dem Motto “Star people - Ein Funke(l)n genügt" ein reichhaltiges Programm zusammengestellt, das vor allem auch die Jugend erreichen sollte wie das breite Publikum. Den Anfang bildete ein ökumenischer Gottesdienst auf der Arteplage Murten, den der reformierte Pfarrer Marco Pedroli leitete. Unter den Mitfeiernden waren die beiden Bischöfe Pierre Farine und Pierre Bürcher.

Pedroli hatte für den Gottesdienst veranlasst, dass der Segen Interessierten auch über SMS zuteil werde. Rund 2.000 Personen machten von diesem Angebot Gebrauch und erhielten auf ihr Mobiltelefon den Satz: “Gott liebt dich, sein Segen mache dich zu einem Friedensstifter!"

Für den Nachmittag hielten die Kirchen verschiedene Events bereit. Sehr gut besucht waren die drei Podiumsdiskussionen in Yverdon, Murten und Biel. Auf der Westschweizer Arteplage in Yverdon wurde frankophone Prominenz vorgestellt. In Biel holte der ehemalige Skistar Vreni Schneider rund 1.000 Personen in das “Zelt”.

Zwei Frau - zwei Beispiele

Die Gesprächsleitung führte Kurt Aeschbacher, “Star-Moderator” des Deutschschweizer Fernsehens. Er dankte zuerst den Kirchen, dass sie an der Expo Begegnungen möglich machten und förderten, so zum Beispiel mit ihrem Beitrag zu Expo, “Un ange passe”. Dann stellte Aeschbacher zwei Frauen vor.

Zuerst die “erfolgreichste Skifahrerin”, die mehrfache Medaillengewinnerin Vreni Schneider. Sie erzählte von ihren Erfolgen, Ängsten und Enttäuschungen. Anschliessend kam als unbekannter “Star” aus dem sozialen Bereich “die Sabine von der Villa Jojo” in St. Gallen auf die Bühne. Sabine Kugler erzählte von ihrem Zentrum, das in einem Quartier der Stadt offene Tür für die Kinder ist. Kinder können sich frei in die “Villa” begeben, um ihre Freizeit zu verbringen. Der Rekord: An einem Mittwoch nachmittag befanden sich 78 Kinder in der 80 Quadratmeter-Wohnung.

Diese muss nun aber wegen der Lärmbelästigung für die Nachbarn im Haus aufgegeben werden. Ob das vom evangelischen Jugendwerk CEVI initiierte Begegnungszentrum, das von Kindern verschiedener Kultur im Alter von 4 bis 13 Jahren besucht wird, an einem anderen Ort im Quartier weiter geführt werden kann, ist wegen offener finanzieller Fragen unklar.

Kirchen müssen sich in Gesellschaft einbringen

Unter den Zuhörern befand sich auch kirchliche Prominenz. Als “sehr aufbauend und mit Tiefgang bewertete der St. Galler Bischof Ivo Fürer gegenüber Kipa die Gesprächsrunde. “Der Bettag hat die Aufgabe zu zeigen, was wir in die Gesellschaft einbringen sollen als aufbauende Werte, und das ist zum Ausdruck gekommen.”

Als “eine sehr eindrückliche Begegnung bezeichnete der Präsident des Vorstandes des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes, Thomas Wipf, gegenüber Kipa die Veranstaltung. “Vreni Schneider, eine erfolgreiche Frau, die erzählt, was sie motiviert. Sie ist bescheiden geblieben als Star. Sabine Kugler, eine Frau, die mit sehr viel Hartnäckigkeit und Liebe nahe bei den Kindern steht und darum ein Star ist.”

Als erste Reaktion auf den Erfolg der Aktionen der Kirchen an der Expo meinte ESE-Präsident Wipf, nach dem morgendlichen Gottesdienst seien ihm viele “ganz positive Echos” zugetragen worden. Das gelte ebenfalls für die Begegnungen mit den vielen Menschen, die vor Ort ganz Grosses im Kleinen leisten. “Auch wenn die Gefahr besteht, dass die Aktionen der Kirchen im Ganzen des Expotages etwas untergehen, so wurden doch viele Menschen mit dem Engagement der Kirchen im sozialen und diakonischen Bereich konfrontiert. Für mich ist es ein Erfolg und ich freue mich darüber."

Startrampe für Jugend-Bands

In Yverdon konnten am Sonntag die Preisträger eines Musik-Wettbewerbs auftreten. In Zusammenarbeit mit der Organisation Open Hearts und Virus/DRS3 haben die Kirchen den Wettbewerb “Rock Kids” mitorganisiert. 24 Songs mit Musik für den Frieden und gegen Hass und Rassismus wurden eingereicht. Am Bettag erhielten drei dieser jungen Bands die Gelegenheit, auf der Hauptbühne der Expo in Yverdon aufzutreten. Dies sind: “Prakesh” aus Zuswil, “Over the moon” aus Wetzikon und “Attic” aus Menzingen.

Der Song von Attic “Make a stand” hat die Endauswahl bestanden. Die junge Attic-Sängerin Muriel, die auch das Lied geschrieben hat, gab zu Protokoll: “Es ist cool, dass wir in Yverdon ein Lied gegen den Rassismus singen können.” Kritisch äusserte sie sich zu den Kirchen: “Ich stehe der Institution Kirche eher distanziert gegenüber, Religion finde ich aber an sich gut."

Datum: 17.09.2002
Quelle: Kipa

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