Kirchen warnen vor Angriff auf den Irak

Amerikaner wollen Sadam Hussein vom Trohn stürzen

Die grossen christlichen Kirchen Grossbritanniens haben die Regierung ihres Landes vor einem Militärschlag gegen den Irak gewarnt. Ein solcher Angriff wäre „unmoralisch und ungesetzlich“.

Als „unmoralisch und ungesetzlich“ haben die christlichen Kirchen in einer Petition einen möglichen Militärschlag gegen den Irak bezeichnet. Unterzeichnet ist das Schreiben von knapp 3.000 Christen, darunter sechs katholischen und vier anglikanischen Bischöfen. Auch der designierte anglikanische Primas, Erzbischof Rowan Williams von Canterbury, gehört zu den Unterzeichnern.

In den vergangenen Tagen haben sich Gerüchte über einen gemeinsamen Militärschlag der USA und Grossbritanniens gegen den Irak verdichtet. „Es ist bedauernswert, dass die mächtigsten Nationen der Welt den Krieg oder die Kriegsdrohung als ein annehmbares Mittel der Aussenpolitik hinnehmen“, heisst es in der von der katholischen Friedensbewegung „Pax Christi“ organisierten Petition.

Mehrere anglikanische Bischöfe stellten in der Tageszeitung „The Times“ die Theorie eines gerechten Kriegs mit Blick auf den Irak in Frage. Bisher seien dafür keine überzeugenden Gründe angegeben worden, meinte Exeters Bischof Michael Langrish. Auch müsse man die Auswirkungen auf den gesamten Nahen Osten bedenken. Bischof John Gladwin von Guildford meinte, vor einem solchen Militärschlag müsse klar sein, „dass das Ergebnis zu mehr Gerechtigkeit führt, als wir sie jetzt haben“. Daher könne es keine globale christliche Zustimmung geben. Yorks Erzbischof David Hope sagte, ein Militärschlag könne erst am Ende aller diplomatischen Bemühungen stehen. Dieses Stadium sei jedoch noch nicht erreicht.

Quelle: The Times

Datum: 08.08.2002

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