Anglikanische Kirche verlor 1,3 Milliarden Euro an der Börse

Börse

London. Die anglikanische Kirche von England hat einen Milliardenbetrag an der Börse verloren. Vor allem durch den starken Kursverfall in den vergangenen sechs Monaten büsste sie nach eigenen Angaben ein Viertel ihres Vermögens ein. Nach einem Bericht der Zeitung „The Guardian“ beträgt die Summe umgerechnet etwa 1,3 Milliarden Euro.

Die Finanzberater der Kirchenleitung hatten den Angaben zufolge vor allem in Telekommunikations-, Technologie- und pharmazeutische Unternehmen investiert, die dramatische Einbussen hinnehmen mussten. Besonders der Kursverfall des Handy-Herstellers Vodafone habe die anglikanische Kirche schwer getroffen, berichtete die Zeitung.

Ein Sprecher der Kirche bestätigte hohe Verluste, dementierte jedoch, dass sich die Finanzen der Kirche in einer Krise befänden: „Der Markt ist im Moment am Boden. Aber nur, weil sich der Wert der Aktien verringert hat, heisst das noch lange nicht, dass auch die Dividenden im Keller sind.“

Bereits vor zehn Jahren hatte die anglikanische Kirche 800 Millionen Pfund, umgerechnet 1,3 Millionen Euro, durch Missmanagement und Immobilienspekulation verloren. Eines der Hauptprobleme der Kirche ist es nun, die Pensionsansprüche von Priestern im Ruhestand zu finanzieren. In einigen Regionen veräussert sie bereits Besitztümer. So verkauft das Bistum Durham Werke des spanischen Malers Francisco de Zurbarán aus dem 17. Jahrhundert, die im Amtssitz des Bischofs hängen. Dadurch sollen 32 Millionen Euro erwirtschaftet werden.

Datum: 31.07.2002
Quelle: Epd

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