Auf der Donau: Priesterinnen-Weihe

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Passau - Trotz massivem Druck der römisch-katholischen Kirche haben sich am Samstag sieben Frauen zu katholischen Priesterinnen weihen lassen. Es sind vier Deutsche, zwei Oesterreicherinnen und eine US-Amerikanerin, "reife und gebildete Frauen allesamt", wie der Tages-Anzeiger berichtete: Religionslehrerinnen, Nonnen, promovierte Theologinnen. Wegen scharfer Attacken der Amtskirche (der Kölner Kardinal Joachim Meisner etwa meinte, Frauen zu Priesterinnen zu weihen sei «ebensolcher Unsinn wie der Wunsch von Männern, Kinder gebären zu können») verzichteten fünf weitere Frauen auf die Weihe. Der genaue Ort und Zeitpunkt der Weihe waren wegen befürchteter Störmanöver zuvor geheimgehalten worden; die Zeremonie fand auf einem Schiff statt.

Die Geistlichen, welche den Frauen nach streng römisch-katholischem Ritus die Hände auflegten, wurden vom argentinischen Bischof Romulo Braschi angeführt. Braschi hatte seinen Assistenten, den früheren Benediktinerpater Ferdinand Regelsberger, im Mai im Blick auf die Frauenweihe zum Bischof ordiniert. Braschi erklärte laut dem Tages-Anzeiger während der Zeremonie, er könne in der Allerheiligenlitanei den Papst nicht als Papst einschliessen. «Ich kann die Frauen nicht für Rom weihen», sagte er auf Spanisch, «sondern nur für die ganze Welt.»

Die Amtskirche bestreitet, dass der "Wanderbischof" Braschi, der 1966 in Buenos Aires zum römisch-katholischen Priester geweiht worden war, rechtens zum Bischof ordiniert wurde. Katholische Sektenbeauftragte haben den Akt als Sektenschwindel abgetan.

Quelle: TA, KIPA

Datum: 02.07.2002

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