Die Kirchen wollen Wertebildung in die Gestaltung Europas einbringen

Romano Prodi

Die Kirchen wollen vor allem die Wertebildung in die Gestaltung Europas einbringen. Das hat der berlin-brandenburgische Bischof Wolfgang Huber (Berlin) bei einer Begegnung kirchlicher Spitzenvertreter mit hochrangigen Repräsentanten der Europäischen Union (EU) am 7. Juni in Brüssel unterstrichen. Der Präsident der Europäischen Kommission, Romano Prodi, sagte bei der Begegnung, die EU müsse so gestaltet werden, “daß sie auch in der Einheit Vielfalt gewährleistet”.

Gerade durch ihre Erfahrungen im Umgang mit Pluralität in der Einheit könnten die Kirchen einen Beitrag zum europäischen Einigungsprozeß leisten, merkte Huber an. Die Kirchen begrüßten die Absicht, die Grundrechte-Charta der EU in einen zukünftigen Verfassungs- oder Vertragstext aufzunehmen und damit die Wertebindung zu stärken. Notwendig sei auch, die im Anhang zum Amsterdamer Vertrag enthaltenen Bestimmungen zur Regelung des Staat-Kirche-Verhältnisses auf nationaler Ebene in einen künftigen Vertragstext aufzunehmen. Über die Ausgestaltung der EU berät der “Konvent zur Zukunft Europas”.

Die Kirchen wollen auch die Erweiterung der EU als Beitrag zur Versöhnung und Solidarität in Europa unterstützen. An den Gesprächen in Brüssel nahmen kirchenleitende Persönlichkeiten aus Finnland, Rußland, Großbritannien, der Slowakei und Deutschland teil. Die Delegation wurde geleitet vom Präsidenten der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), Metropolit Jérémie Caligioris vom Ökumenischen Patriarchat, sowie den Leitern der Kommission “Kirche und Gesellschaft” der KEK, Oberkirchenrätin Antje Heider-Rottwilm vom EKD-Kirchenamt (Hannover) und dem russisch-orthodoxen Erzpriester Vsevolod Chaplin

Datum: 24.06.2002
Quelle: idea Deutschland

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