Reallohnerhöhung für Kirchenleitung abgewiesen

Bern. Eine aussergewöhnlich intensive Diskussion endete bitter für den Synodalrat der Reformierten Berner Kirche: Mit 78 gegen 68 Stimmen wies die Synode (Kirchenparlament) die Vorlage über das neue Entschädigungsreglement für die Mitglieder des Synodalrates (Exekutive) zurück.

Die Vorlage sah vor, dass sich die Besoldung der Mitglieder des Synodalrates auf die gleichen Grundlagen stützen sollte wie die Entlöhnungen des gesamtkirchlichen Personals. Eine erste Vorlage war vom Synodalrat im Dezember 2001 zurückgezogen worden, da zum damaligen Zeitpunkt noch nicht alle Fragen - etwa jene der Pensionskasse - abschliessend geklärt waren.

Auch die neue Vorlage, die für die Synodalrätinnen und Synodalräte als Grundlage einen Vollzeitlohn von 187.330 Franken vorsah, wurde von den Kirchenparlamentariern abgelehnt.

Obwohl das Geschäft von der Finanzkommission gutgeheissen worden war und die Synode ursprünglich Eintreten auf die Vorlage beschlossen hatte, hiessen die Synodalen den Rückweisungsantrag der jurassischen Fraktion gut, der auch von der positiven und der unabhängigen Fraktion unterstützt worden war.

Kanton unter Spardruck

Einerseits zeigten viele Synodale Verständnis dafür, dass der Synodalrat für seine grosse Arbeit angemessen entlöhnt werden müsste. Andererseits betonten mehrere Sprecher, die Vorlage sei zum jetzigen Zeitpunkt ein falsches Signal. Der Spardruck des Kantons Bern wirke sich auch auf die Kirche aus, erläuterte Regierungspräsident Werner Luginbühl bereits in seinem Grusswort zur Beginn der Sommersynode. „Eine derartige Reallohnerhöhung steht quer in der Landschaft“, sagte etwa der Synodale Peter Gutknecht.

Kirchenleitung im luftleeren Raum

Synodalrat Hans Ulrich Krebs machte geltend, dass eine Lösung per April 2003 zwingend sei. Der Rat sei bereit, über die Höhe der effektiven Entschädigung zu diskutieren, aber er könne nicht im luftleeren Raum tätig sein. Der Synodalrat muss nun eine neue Vorlage ausarbeiten, sonst die Rechtsgrundlage für die Besoldung der Synodalräte fehlt.

Zuvor hatte die Synode die Rechnung 2001 oppositionslos genehmigt,. Diese schliesst bei Aufwendungen von 23,4 Millionen Franken mit einem Defizit von rund 258.000 Franken ab.

Datum: 03.06.2002
Quelle: Kipa

Werbung
Livenet Service
Werbung