Arbeitsgemeinschaft Notfallseelsorge Schweiz gegründet

Aarau. Notfallseelsorgerinnen- und seelsorger verschiedener Kirchen aus der ganzen Schweiz gründeten im Kantonsspital Aarau den Verein „Arbeitsgemeinschaft Notfallseelsorge Schweiz“ (AG NFS CH) als Dachverband für die Vernetzung der Angebote und die Verbesserung der Ausbildung. Am Ende der Gründungsversammlung überreichte Hans-Peter Ott, Spitalpfarrer und Beauftragter der Aargauer Landeskirchen für die Notfallseelsorge, Mitgliedern des kantonalen Care-Teams Einsatzwesten mit der Aufschrift „Betreuung“.

Die 46 Seelsorgerinnen und Seelsorger verabschiedeten die Statuten der Arbeitsgemeinschaft Notfallseelsorge, die als Verein organisiert ist. Sie soll Standards für die Ausbildung in der Notfallseelsorge schaffen, die Weiterbildung fördern, Erfahrungsaustausch ermöglichen und den Kontakt zu Dachorganisationen von Einsatz- und Rettungskräften wie Polizei, Sanität oder Feuerwehr verbessern. Ziel des Verbands ist auch, die interreligiöse Zusammenarbeit im Bereich der Notfallseelsorge zu suchen und Kontakte zu Partnerorganisationen im In- und Ausland zu knüpfen.

Im einleitenden Referat erklärte Ulrich Bürgi, leitender Arzt der Notfallstation am Kantonsspital Aarau, worum es geht: „Die Notfallmedizin nimmt weltweit jährlich um fünf bis zwanzig Prozent zu“. So seien allein im Aarauer Kantonsspital 28.000 Notfallpatienten im Jahr zu versorgen. Dabei steige die Zahl der unverletzten Notfallpatienten, denn nicht nur alle Unfallbeteiligten, sondern auch deren Angehörige und Mitglieder der Rettungs- und Schutzdienste brauchten Hilfe. Die knappen personellen Ressourcen des Spitals könnten diesen Bedürfnissen nicht gerecht werden.

Die Einrichtung eines Care-Teams mache es dem Kantonsspital Aarau möglich, bei einem Notfall Personen zu alarmieren, die in der Notfallseelsorge ausgebildet seien. Auch andere Rettungskräfte können die Fachleute, die rund um die Uhr zur Verfügung stehen, über das ständig besetzte Telefon 143 der Dargebotenen Hand aufbieten.

Im Aargau kam es 2001 zu 16 Einsätzen mit ein oder zwei Seelsorgern, die Hälfte davon Arbeits- und Verkehrsunfälle. Mitglied im Verein AG NFS CH können neben den staatlichen und kirchlichen Notfallseelsorge- oder Betreuungsorganisationen alle Personen werden, die professionell ausgebildet und in der Notfallseelsorge tätig sind oder diese ideell und materiell unterstützen wollen. Die Gründungsversammlung wählte Daniel Winnewisser, Pfarrer in Münsingen BE, zum ersten Präsidenten.

Datum: 07.05.2002
Quelle: Kipa

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