Christ verbrannt, Frau vergewaltigt

Die Tragödie von Arshed und Martha Masih wirft ein grelles Licht auf die unerträglich rechtlose Lage pakistanischer Christen. Arshed Masih hatte Verbrennungen, die 80 Prozent seines Körpers bedeckten. Nach drei qualvollen Tagen starb er im Spital; seine Familie forderte eine Autopsie. Christen und Menschenrechtsaktivisten protestierten vor dem Spital, wurden aber von der Polizei an einem Marsch gehindert.

Eine Gruppe fanatischer Muslime hatte Arshed Masih am 19. März in Rawalpindi angezündet, weil er dem Druck, den Propheten Mohammed als den endgültigen Propheten Gottes anzunehmen, trotzte. Die drei Kinder, 7-12 Jahre alt, mussten die Untat mitansehen. Als seine Frau Martha die Täter bei der Polizei anzeigen wollte, wurde sie vergewaltigt. Die Provinzregierung des Punjab kündigte am Sonntag eine Untersuchung an.

Zunehmender Druck...

Laut dem katholischen Nachrichtendienst AsiaNews hatte Arshed (38) seit 2005 als Fahrer für einen reichen Geschäftsmann in Rawalpindi gearbeitet. Seine Frau Martha diente seiner Frau als Magd. Das Haus von Scheich Mohammad Sultan liegt direkt vor einer Polizeistation. In den letzten Monaten gab es Auseinandersetzungen, nachdem Arshed schon früher unter Druck gesetzt worden war.

...bis zur Morddrohung

Im Januar forderten Sultan und Islamvertreter ihn ultimativ auf, samt der Familie den christlichen Glauben aufzugeben und zum Islam überzutreten. Andernfalls werde er „schwere Konsequenzen" zu tragen haben. Arshed bot an, seine Stelle zu verlassen, aber - so der Bericht - der Arbeitgeber drohte ihm für den Fall des Weggangs mit dem Tod.

Weil umgerechnet fast 6‘000 Dollar entwendet worden seien, erstattete Sultan im März Anzeige. Arshed und Martha wurden dabei nicht als Verdächtige benannt. Doch der Geschäftsmann bot ihnen an, die Anzeige fallen zu lassen, sollten sie zum Islam übertreten oder ihre Kinder „nie mehr sehen". Arshed und Martha blieben fest - darauf kam es zu den Gewalttaten.

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Quelle: Livenet / AsiaNews