Mit 59 berufen

Zu Fuss, per Rikscha, Heli oder Elefant in entlegene Gebiete

In einem Alter, in dem mancher schon an die Pension denkt, startete der Unternehmer Dois Rosser Jr. erst richtig durch. Er gründete ein Werk, welches Bibelstudien-Material auch in entlegenen Gebieten zugänglich macht. In diesem Monat wird die 7'000. errichtete Gemeinde – in Laos – eingeweiht.
Dois Rosser
ICM-Gemeindegründung in Indien

Anno 1980, Dois Rosser Jr. war mittlerweile 59 Jahre alt, sass er an seinem Esstisch und schaute sich zwei Spalten an. Die eine war überschrieben mit «Kingdom Business» («Geschäft im Reich Gottes»), die andere «Secular Business» («Weltliches Geschäft»). Schon seit Jahren wollte Rosser in den christlichen Dienst eintreten, wusste aber nicht wie. Säkular war er erfolgreich, er gründete die «Pomoco Auto Group» in Virginia, daneben war er erfolgreicher Projektentwickler. Alles, was er kannte, waren Geschäfte und die Liebe zum Herrn. Nun begann er sich zu fragen, wie die Barriere zwischen dem Säkularen und dem Heiligen zu überwinden wäre, zu dem er sich in seinem Herzen berufen sah.

Keine Schranke mehr

Dann fühlte er mit einem Mal, dass da keine Barriere war. Gott erinnerte Dois Rosser daran, dass dem Herrn alles gehört – darunter auch sein Talent, das ihn zu einem erfolgreichen Geschäft führte. So blieb die Frage, wie er seine geschäftliche Begabung würde nutzen können, um das Evangelium an Orten voranzubringen, wo nur wenige Jesus kannten.

In früheren Jahren hatte er unter anderem im Vorstand einer christlichen Gefängnis-Arbeit mitgewirkt und 1974 als Berater an der Lausanne Conference betreffend Weltmission mitgewirkt. Diese Rollen gaben ihm einen Einblick in die schwierige Realität: Trotz Jahrhunderten der Mission florierte das Christentum zu diesem Zeitpunkt weder in China, Indien noch in Vietnam. Gläubige wurden dort verfolgt, fielen in ein nominelles Christentum oder wurden durch verfälschte Lehre verführt. Bibelschulen waren rar, Pastoren hatten teils nur geringe Ausbildungen.

Die Vision

Bei einem Männerfrühstück stellte Pastor Dick Woodward ein einfaches Training vor, das sich «Mini Bible College» (MBC) nannte und die Heilige Schrift einfach und klar darstellte. Rosser kam der Gedanke, dies in verschiedene Sprachen zu übersetzen und auch in Audio-Form aufzubereiten, um es für Orte und Sprachen zugänglich zu machen, in denen kein Studienmaterial vorhanden war.

Dazu gründete er aus seinen eigenen Einnahmen die Non-Profit-Organisation «International Cooperating Ministries» (ICM). Zunächst richtete Rosser seinen Fokus auf Indien, von wo Berichte vorlagen, dass in 600'000 Dörfern Menschen darauf warteten, das Evangelium zu hören. Bei einer Reise erkannte er, dass es den Gläubigen an Versammlungshäusern fehlte. Sie feierten Gottesdienste unter Bäumen, was Hindus störte. Gemeinsam mit einheimischen Partnern wurde eine Bewegung gegründet, die begann, Kirchgebäude zu errichten.

Kambodscha und Kuba statt Golfplatz

Die Distanzen sind zu gross, lautete ein Einwand. Dois Rosser bekam zu hören, dass es nicht funktionieren würde. Doch bald ging es erstaunlich gut voran und die Arbeit wurde auf Kuba, Kolumbien, Vietnam, Tansania, Kambodscha und andere Länder ausgedehnt.

Während seine Kameraden den Ruhestand auf dem Golfplatz genossen, reiste Dois Rosser in die ärmsten Gegenden der Welt, manchmal zu Fuss, per Boot, Motorrad, Rikscha, Helikopter oder Elefant, um die wachsende Zahl von Partnern zu besuchen, die bestrebt waren, die rettende Botschaft von Jesus Christus in ihre Orte zu bringen.

7'000. Projekt eingeweiht

Heute ist Rosser 96 Jahre alt und ICM feiert im laufenden Monat den Start des 7'000. Projekts, den Neubau einer Gemeinde in Laos, die nach einem Akt der Verfolgung niedergebrannt worden war.

Zum Unternehmen gehören mittlerweile Gemeinden, christliche Schulen, Waisenhäuser und Studienzentren in 86 Nationen.

Die MBC-Schulung ist in 43 Sprachen übersetzt worden und durch diese Hilfe konnten 33'000 Gemeinden rund um den Globus gegründet werden. Die Basis in den USA ist klein geblieben, weniger als 50 Menschen arbeiten für ICM in den Staaten, dafür wird mit über 200 einheimischen Partnern zusammengearbeitet.

 

Zur Webseite:
ICM

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Datum: 13.09.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Charisma News

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