Christliches TV im Nahen Osten

SAT-7 verdoppelt seine Zuschauerzahl

Wenn unsere europäischen TV-Sender höhere Einschaltquoten haben, bedeutet das: höhere Werbeeinnahmen. Wenn das arabische christliche Fernsehprogramm SAT-7 seine Zuschauerzahl in den vergangenen Jahren verdoppelt hat, bedeutet es, dass doppelt so viele Menschen das Evangelium gehört haben.
Aufnahme eines Gottesdienstes für SAT-7

Kurt Johansen aus Dänemark, der Nordeuropa-Direktor des Senders, gab die neusten Zahlen bei einem Besuch des christlichen Missions- und Hilfswerks DMG bekannt. Demnach hatte SAT-7 im Jahr 2011 rund 11 Millionen Zuschauer wöchentlich. 2016 habe ein unabhängiges Institut 57'000 Haushalte in Nahost, Saudi-Arabien und Nordafrika telefonisch zu ihrem Fernsehverhalten befragt. «Erstaunlich viele der Befragten kannten SAT-7 und sagten, dass sie den christlichen Sender regelmässig einschalten», erklärte Johansen. Neue Hochrechnungen sprechen daher von 21 Millionen Zuschauern wöchentlich. Nicht mit eingerechnet sind hierbei die beiden 24-Stunden-Fernsehkanäle von SAT-7, die ebenfalls für ein Millionenpublikum vom Mittelmeer bis Afghanistan in Türkisch und Persisch senden.

Eine Stimme der Versöhnung

Es sind hauptsächlich Christen aus dem Nahen Osten und Nordafrika, die sich bei SAT-7 engagieren, um der christlichen Minderheit in ihren Heimatländern den Rücken zu stärken, Menschen mit dem Evangelium bekanntzumachen und besonders auch zu Versöhnung in den krisengeschüttelten Regionen aufzurufen.

So engagiert sich der christliche Sender für die Rechte der vom IS stark verfolgten Jesiden. Johansen betonte, dass sie die gute Nachricht verbreiteten, dass Jesus für alle Menschen gestorben sei – auch für Muslime. Und das verändere Leben. In Ägypten kommen Christen zu Wort, die Opfer islamistischen Terrors wurden. Ihre klare Botschaft übers Fernsehen an die Gewalttäter: «Wir vergeben euch!». Gleichzeitig kommen Muslime zu Wort, die sich gegen Gewalt und Terror wenden. «So wird SAT-7 zu einer ausgewogenen Stimme der Hoffnung für Millionen Menschen aller Religionen in einer krisengeschüttelten Weltgegend, die diese Hoffnung dringend braucht», erklärte der Regionaldirektor.

Schulfernsehen für Flüchtlinge ab Sommer 2017

Im Irak, in Syrien und anderen Regionen sind Millionen von Menschen teils seit Jahren auf der Flucht. An Unterricht für ihre Kinder ist nicht zu denken. Allein in Syrien sind mindestens 4'400 Schulen zerstört oder haben den Unterricht eingestellt, weil die Lehrer geflohen sind. Flüchtlingskinder in Auffanglagern werden in der Regel nur schleppend unterrichtet. Daher wird SAT-7 ab Sommer sein Schulfernsehen rund um die Uhr ausstrahlen, als «SAT-7 academy». Tagsüber wird der Sender Unterricht in Arabisch, Englisch, Mathe, Biologie und Ethik ausstrahlen. Ausserdem wird er kindgerechte Lebenshilfe anbieten, um den kleinen Zuschauern bei der Verarbeitung ihrer Kriegserlebnisse zu helfen. Nachts sind Programme für Eltern und Lehrer geplant, die sie dabei unterstützen, in Flüchtlingscamps oder mithilfe des Schulfernsehens alleine ihre Kinder zu unterrichten.

Kurt Johansen freute sich: «Bildung ist überaus wichtig, um der jungen Generation Selbstwertgefühl und Hoffnung zu vermitteln. Sie schützt Kinder vor möglicher Radikalisierung und trägt aktiv zum Frieden bei.» Zur Realisierung ist der Sender noch auf Spenden angewiesen.

Spannend: SAT-7 in der Türkei

Trotz der aktuell angespannten politischen Situation in der Türkei konnte SAT-7 auch seine jungen Sendekanäle in Türkisch und Farsi (Persisch) ausbauen. Dazu betreiben Christen in der Türkei einen eigenen Sender: «SAT-7 Türk». Er ist seit zwei Jahren in Betrieb und berichtet über die 2'000-jährige christliche Geschichte der Türkei, die Bedeutung der Bibel und Nachrichten aus den kleinen christlichen Gemeinden im Land. Comedy-, Musik- und Talkshows helfen dabei, Vorurteile gegen türkische Christen abzubauen. In Zukunft soll das 24-köpfige Team im Studio Istanbul vermehrt eigene Programme produzieren.

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Datum: 15.03.2017
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet / DMG

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