Eine neue Achse des Guten

Verfolgte Christen aus Burma helfen jetzt ISIS-Opfern im Irak

Während irakische Truppen weiterhin um die Befreiung der Stadt Mossul kämpfen, riskieren jetzt Christen, die in Burma Verfolgung erlebt haben, ihr Leben in Kriegsgebieten im Irak, um Opfern der Terrorgruppe ISIS zu helfen.
«Free Burma Rangers» (FBR) helfen einem IS-Opfer im Irak
Burma (Myanmar)

Die «Free Burma Rangers» (FBR) wurden Ende der 1990er Jahre ins Leben gerufen, als die burmesische Regierung einen blutigen Vertreibungskrieg gegen das Volk der Karen führte, um Platz für Investoren zu schaffen. Der frühere Missionar und Special Forces-Offizier David Eubank schuf die Gruppe, um burmesischen Minderheiten humanitäre Hilfe zu gewährleisten, die durch die Militärregierung vertrieben und umgesiedelt wurden.

Vorbild für Rambo

Seit 1997 hat die Gruppe über 300 Einsatzteams in Myanmar eingerichtet, zu denen Angehörige aus 13 verschiedenen ethnischen Minderheiten gehören. Neben medizinischer Hilfe und Nahrung und Unterkunft in Kampfgebieten dokumentiert FBR auch Menschenrechtsverletzungen. Bisher haben sie über 1'000 Einsätze durchgeführt, über eine halbe Million Patienten behandelt und über 1'200'000 Menschen humanitär geholfen.
Detail am Rande: die Aktivitäten des FBR boten die Grundlage für den Film Rambo 4 (2008) mit Sylvester Stallone, der in Burma ein grosser (Untergrund-)Erfolg wurde.

Durch Missionar eingeladen

Bereits im Februar 2015 hat die Gruppe die Gelegenheit ergriffen, unterdrückten Irakis und Syrern zu helfen. In einem Interview mit der Online-Zeitung «The Christian Post» erklärte Eubank, dass ihn ein befreundeter Missionar aus Kurdistan eingeladen hatte, nachdem ISIS 2014 die Ninive-Ebene im Irak erobert hatte. Sein Freund bat ihn inständig, nach Kurdistan zu kommen, aber die Armee Burmas machte es zunächst unmöglich, aus dem Land auszureisen. Aber nachdem Eubank betete, verlagerte die Armee am nächsten Tag ihren Standort, und mit der Hilfe eines US-Freundes konnte Eubank Flugtickets nach Kurdistan kaufen.

«Was soll ich eigentlich hier»

«Bei meiner ersten Reise nach Kurdistan stand ich zusammen mit den kurdischen Widerstandskämpfern auf dem Berg Sinjar. Ich schaute von oben auf die ISIS herab und fragte Gott: 'Was soll ich hier?'», erzählte Eubank. «Und es war, als wenn Gott mir sagte: Höre jetzt mit den Free Burma Rangers auf, komm her und hilf diesen Leuten»

Er ging zurück und beriet sich mit FBR-Mitgliedern in Thailand. Schliesslich kehrte er mit seiner Frau, seinen zwei Kindern und fünf Mitgliedern des burmesischen Einsatzteams nach Kurdistan zurück. «Alle diese Teammitglieder sind Christen, die Verfolgung erlebt haben; einige haben auch in militärischen Konflikten Familienmitglieder verloren. Der Krieg in Burma ist noch nicht vorbei; aber wenn man die Männer fragt 'Warum geht ihr jetzt in den Irak', dann sagen sie: 'Gott hat uns hierhin geführt; Menschen haben uns geholfen, jetzt wollen wir anderen helfen'»

Krisenerprobtes medizinisches Personal

Eubank fügte hinzu, dass die burmesischen Teammitglieder durch ihre Erfahrungen in Burma «Medizinisches Personal von Weltklasse» geworden seien. Als sie im November 2016 von einem Hilfswerk gebeten wurden, nach Mossul zu gehen, um den Menschen die nicht aus der Stadt fliehen konnten, Nahrung und auch irakischen Soldaten medizinische Hilfe zu bringen, sagten sie sofort zu: «Wir gehen dahin, wo Menschen unsere Hilfe brauchen», sagten sie. «In diesem Fall waren es die Menschen in Mossul, die uns brauchten. Wir gingen mit der Armee, versorgten sie medizinisch, wenn sie Schusswunden erhielten, und gaben den Stadtbewohnern Nahrung und Lebensmittel.»

Eubank selbst kehrte letzten Dezember nach Burma zurück, wo er 17 neue FBR-Einsatzteams einsetzen konnte. Als er der «Christian Post» ein Interview gab, war er bereits wieder dabei, nach Mossul zurückzukehren. 

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Datum: 28.01.2017
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christiantimes.com

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