Mutiger Einsatz

Muslime schützen Christen bei Busangriff in Kenia

Bei einem Angriff der Terror-Gruppe Al-Shabaab im Nordosten Kenias wurde ein grosses Massaker verhindert, weil sich die muslimischen Passagiere weigerten, sich von den Christen zu trennen. Einige von ihnen gaben christlichen Frauen sogar ihre Burkas, um sie so vor den Terroristen zu schützen.
Soldaten in Afrika

Muslime werden immer wieder als radikal abgestempelt und in einem Atemzug mit dem Islamischen Staat genannt, obwohl viele von ihnen keine gewalttätigen Absichten haben. Erst vor wenigen Tagen zeigte eine Gruppe kenianischer Muslime Solidarität und jede Menge Mut – um Christen zu schützen.

Während einer Fahrt in der Region von Mandera im Nordosten Kenias wurde ein Bus von der Terror-Gruppe Al-Shabaab angeschossen und angehalten. Die über 100 Passagiere mussten aussteigen und wurden aufgefordert, sich in zwei Gruppen aufzuteilen, Christen und Muslime. Dies wurde bereits im April bei einem Angriff auf eine Universität so durchgeführt – und alle Christen wurden umgebracht.

«Entweder alle oder keiner»

Doch nicht dieses Mal. Als die Terroristen versuchten, die Christen zu identifizieren und abzusondern, standen muslimische Passagiere auf und erklärten, dass sie sie «alle zusammen töten oder alle gehen lassen» müssten. Wie der Passagier Abdiqafar Teno gegenüber CNN berichtete, gaben einige der Musliminnen  christlichen Frauen sogar ihre Burkas und versteckten andere Christen hinter Gepäckstücken. Zunächst drohten die Terroristen damit, alle zu erschiessen. Doch dann flohen sie, da sie befürchteten, dass die Anwohner eines nahegelegenen Dorfes einschreiten könnten. Der Angriff hinterliess zwei Tote und drei Verletzte – doch die mutige Reaktion der Passagiere habe ein deutlich grösseres Massaker verhindert, so die Polizei.

Bischof Alexander: «Konkretes Zeichen»

Der Bischof von Garissa, Joseph Alexander, war sehr erfreut über die Reaktion der muslimischen Mitbürger. «Das ist eine gute Sache», sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur Fides. «Es ist ein konkretes Zeichen, dass die kenianischen Muslime gegen Gewalt sind. Al-Shabaab weiss nun, dass sie nicht mit der Unterstützung der muslimischen Gemeinschaft rechnen können!»

Laut Ali Roba, Bürgermeister der Stadt Mandera, ist die Terrorbedrohung in Kenia in den vergangenen Wochen stark angestiegen. Die Polizei und Sicherheitskräfte seien angehalten worden, härter gegen die Terrorzellen vorzugehen.

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Datum: 30.12.2015
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Christian Post

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