Schweizer Missionswerke

Herausforderungen und Chancen

Vernetzer: Paul Stilli, Martin Voegelin und Simon Wüthrich (von links).
Tolle Gemeinschaft beim MSD-Verteileinsatz in Frankreich.
Missionare unterwegs im Inneren Afrikas.

39 Missionswerke aus der Deutschschweiz und fünf Ausbildungsstätten bilden die Schweizer Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM). Im Mittelpunkt der AEM-Mitgliederversammlung vom 31. Oktober in Zürich stand die gegenseitige Information. Präsident Paul Stilli betonte, dass die in der Arbeitsgemeinschaft verbundenen Werke den Auftrag von Christus zur Verbreitung des Evangeliums gemeinsam erfüllen, wobei jedes Werk sein eigenes Kerngeschäft hat.

Europäischer Mega-Event nach Weihnachten

Philipp Kohli berichtete über die Vorbereitungen zum europäischen Jugendmissionskongress, der nach Weihnachten in Bad Salzuflen stattfinden wird. Für eine finanzielle Gesundung des Veranstalters, der mit dem letzten Kongress in die roten Zahlen absackte, sind 3'800 voll zahlende Teilnehmer nötig.

Der Kongress führt junge Erwachsene aus allen Teilen Europas zu intensivem Nachdenken über die Liebe Gottes und seinen Missionsauftrag zusammen und ermöglicht ihnen Kontakte zu Missionswerken. Das damit befasste Schweizer AEM-Team hat eine tolle CD mit diversen Videos und Infos zusammengestellt (siehe unten).

Vernetzung

Der neue Exekutiv-Sekretär Martin Voegelin berichtete von seinem guten Einstieg. Der frühere Leiter der Schweizer Allianz Mission arbeitet seit 1. Oktober für die AEM, um gemeinsame Anliegen voranzubringen und die Werke zu vernetzen. Er äusserte sich differenziert zum Nutzen internationaler Netzwerke. Den Bedürfnissen der AEM liegt die Zusammenarbeit mit den entsprechenden Kommissionen der Weltweiten, Europäischen und Schweizerischen Evangelischen Allianz am nächsten.

Die Vertreter der Werke nahmen den Revisorenbericht zur Jahresrechnung ab und wählten Ursula Bukies (Wycliff Bibelübersetzer, Biel, bisher) und Daniel Berger (Medien Schriften Dienste, Frutigen, neu) in den AEM-Vorstand. Das bei der Schweizerischen Evangelischen Allianz in Zürich angesiedelte AEM-Sekretariat führt Simon Wüthrich.

Ausländer in der Schweiz

Im Schoss der AEM bewegt eine Spurgruppe für Ausländerfragen die Frage, wie das Evangelium an Menschen aus anderen Kulturen, die in der Schweiz leben, weitergegeben werden kann, aber auch, wie ausländische Christen bei der Erfüllung des Missionsauftrags in der Schweiz mithelfen können.

Vermehrt entstehen hierzulande afrikanische, asiatische und südamerikanische Gemeinden. Wie finden Ausländer Aufnahme in kulturnahen Gemeinden, werden aber auch in der schweizerischen Gemeindelandschaft integriert? Für die AEM-Werke ergibt sich potentiell eine Ausweitung ihres Arbeitsfeldes, das bisher in der Ferne lag.

Mission nur vor der Haustüre?

Martin Voegelin sieht die bestehenden Missionen auch dadurch herausgefordert, dass neuere, wachsende, am Ort evangelistische Gemeinden den Draht zu ihnen verloren zu haben scheinen. Missionare berühren das Leben und die Stossrichtung dieser Gemeinden kaum, während Aktivitäten in der Region oder allenfalls punktuelle Auslandprojekte über persönliche Kontakte im Vordergrund stehen.

Eric Stauffer überbrachte Grüsse von der AEM-Partnerorganisation in der Westschweiz und Frankreich, der Fédération des Missions Evangéliques Francophones FMEF. Die Werke im deutschen und französischen Sprachraum könnten mehr voneinander profitieren.

Alltagsnah ausbilden

Weiter gab es Kurzvorträge von drei Missionsleitern: Hansjürg Labèr von ‚vision africa’ berichtete, dass in Westafrika eine Schule für einheimische Pastoren starten soll, an welcher sie theologisch weitergebildet werden und zugleich ein Handwerk erlernen. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für die Gemeindegründung.

Daniel Berger schilderte die Einsätze von Schweizer Jugendlichen, die in Italien und Frankreich evangelistische Kalender verteilten. Vom 26.-31. Dezember reisen sieben Teams nach Frankreich; weitere Teilnehmer werden gesucht. Der Vertreter von Frontiers berichtete vom Tod zweier Mitarbeiter (Mordanschlag, Krankheit).

Einsatz für die Glaubensfreiheit

Die Weltweite Evangelische Allianz hat durch ihre Kommission für Religionsfreiheit Zugang zu der UNO und ihren Unterorganisationen. Die Kommission macht Klagen und Beschwerden von Missionswerken wegen Menschenrechtsverletzungen publik und bringt sie auf diplomatischer Ebene ein.

Datum: 14.11.2003
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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