Seit Mai 2002 wurden von der eritreischen Regierung über ein Dutzend unabhängige protestantische Gemeinden mit insgesamt 20.000 Anhängern angewiesen, ihre Kirchen zu schliessen und sowohl öffentliche als auch private Gottesdienste aufzugeben. Im August waren 57 jugendliche Christen von der Polizei wegen Bibelbesitzes verhaftet und in Metallcontainer eingesperrt worden. In der Zwischenzeit wurden 51 von ihnen wieder freigelassen. Die sechs noch inhaftierten Jugendlichen sind Berichten zufolge aus den Containern in unterirdische Einzelhaftzellen verlegt worden, wo es kein Licht, wenig Luft und nur karge Verpflegung gibt. Sie dürfen die Zellen nur einmal am Tag verlassen, um ihre Notdurft zu verrichten. Weitere 12 junge Evangelikale, die am 7. September während einer Gebetsversammlung verhaftet wurden, lehnen es weiter ab, zur Erlangung ihrer Freiheit eine Erklärung zu unterschreiben und ihrem Glauben abzusagen. Nach weiteren Verhaftungen aus den letzten Monaten in Massawa, Adi-Abytoo, Keren, Mendefera, Adi-kualla, Nakfa and Adi-Kihe befinden sich in Eritrea derzeit insgesamt 179 evangelikale Christen ihres Glaubens wegen in Haft.
Datum: 11.11.2003
Quelle: Offene Grenzen
