Wahrheit und Worte des Lebens für Menschen in Nordkorea

Kommunikation

Seoul – Die Menschen in Nordkorea werden von allen ausländischen Einflüssen und Nachrichten abgeschirmt. Dies hat dem nationalkommunistischen Regime bisher die totalitäre Kontrolle der Bevölkerung ermöglicht. Das Regime hat den Leuten, die zum grossen Teil zuwenig zu essen haben, eingetrichtert, es gehe ihnen besser als den Koreanern im industriell hoch entwickelten Süden der Halbinsel. Und es erklärt, dass die USA Reis schicken als Tribut, zur Ehre des mächtigen Staats von Kim Jong Il.

Nun wollen Bürgerrechtsgruppen und christliche Organisationen das bald 60-jährige Informationsmonopol des Regimes von Pjöngjang im Land brechen – mit kleinen Radios. Die Wegwerf-Radios von der Grösse einer Zigarettenschachtel sollen zu Tausenden nach Nordkorea hineingeschmuggelt werden.

Unter den Organisationen, die den Nordkoreanern die Mini-Apparate zukommen lassen möchten, sind Radio Free Asia und Voice of America. Die beiden Organisationen haben die Stundenzahl ihrer koreanischen Sendungen für den abgeschotteten Staat im Januar verdoppelt. Seit Februar sendet Radio Free Asia auch auf Mittelwelle. In Seoul werden pro Tag vier Stunden News-Programme erstellt, die die dunklen Seiten des Lebens in Nordkorea beleuchten.

Der Empfang von ausländischen Radiosendungen ist gefährlich. Bisher müssen die Nordkoreaner den Besitz eines Radios polizeilich registrieren. Die Beamten ändern ausländische Produkte so ab, dass allein die staatlichen Inlandsender zu empfangen sind. Und die Polizei inspiziert unangemeldet die Wohnungen, in denen solche Radios stehen...

Infolge des ausgeweiteten Handels mit China kaufen mehr Nordkoreaner Radios. Wie die New York Times schrieb, wagen es manche, zwei zu kaufen und nur eines polizeilich zu registrieren, um an andere Informationen zu kommen. Umfragen bei geflüchteten Nordkoreanern deuten darauf hin, dass in der Oberschicht mehr ausländische Radiostationen gehört werden als noch vor ein paar Jahren.

Die grosse christliche Radiomission Far Eastern Broadcasting Corporation FEBC betreibt in Südkorea neben sechs lokalen UKW-Stationen auch zwei starke Mittelwellensender. Im ganzen werden jeden Tag 229 Stunden koreanische Programme ausgestrahlt. Die weltweit tätige Organisation Trans World Radio strahlt christliche Programme von der Pazifikinsel Guam über Kurzwellen Richtung koreanische Halbinsel, während neuneinhalb Stunden pro Woche.

Datum: 06.03.2003
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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