Turkmenistan: Zwei baptistischen Familien droht die Ausweisung

Turkmenbashi - Zwei baptistischen Familien droht die Ausweisung aus Turkmenistan. Das berichtet das Ostkircheninstitut "Keston" (Oxford). In Begleitung eines islamischen Geistlichen hätten die Vertreter der Behörden die in Turkmenbashi lebenden Familien von diesem Beschluss informiert, hiess es. Innerhalb eines Monats müssen die Familien Potolov und Kalatewski mit ihren vier bzw. sechs Kindern das Land verlassen. Bereits im Juni waren die Familienväter, ein Russe und ein Ukrainer, nach Kasachstan abgeschoben worden. Wenn die übrigen Familienangehörigen ihnen nicht bis Mitte August freiwillig folgten, würden sie verhaftet und ausgewiesen, drohte ihnen der stellvertretende Sekretär der politischen Polizei der Stadt, Ziyad Ischanov, jetzt an.

In Turkmenistan sind nur der Islam und die Russisch-Orthodoxe Kirche staatlich anerkannt. Alle anderen Religionsgemeinschaften gelten als illegal. In den vergangenen fünf Jahren sind nach Keston-Angaben Hunderte Ukrainer und Russen abgeschoben worden, die teilweise seit vielen Jahren im der Region gelebt haben. Allerdings sei es gerade in den letzten Monaten relativ ruhig gewesen. Die Familien Potolov und Kalatewski sind Mitglieder einer Gemeinde, die dem Internationalen Rat der Gemeinden der Evangeliumschristen-Baptisten angehört, einem im Gebiet der früheren Sowjetunion tätigen Dachverband. Die meisten der 4,7 Millionen Einwohner Turkmenistans sind Moslems.

Datum: 27.07.2002
Quelle: idea Deutschland

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