Zwei Christen in Pakistan wegen Lästerung verurteilt

Prilly - In der Stadt Faisalabad in Pakistan ist der 25-jährige Augustine Ashiq "Kingri" Masih am 29. Juni wegen angeblicher Lästerung des Islam von einem Gericht zum Tode verurteilt worden. Der seit Mai 2000 inhaftierte Masih wurde beschuldigt, er habe abfällige Bemerkungen über Mohammed gemacht, als ihn muslimische Bekannte über seinen Glaubenswechsel befragten. Nach Angaben der "Daily Times" erklärte der Vorsitzende der Menschenrechtskommission Pakistans, gegen Masihs Verurteilung sollte Berufung eingelegt werden, "weil wir wissen, dass frühere Fälle wie dieser letztlich von höheren Instanzen verworfen wurden".

Ebenfalls wegen angeblicher Lästerung des Islam ist am 7. Mai der über 70jährige pakistanische Christ Aslam Masih zu zweimal "lebenslänglich" und zur Zahlung von 100'000 Rupien (über 200 0 Franken) verurteilt worden. Aslam Masih, der nicht Lesen und Schreiben kann, wurde im November 1998 beschuldigt, einen Zauber bereitet zu haben, bei dem einem Hund Koranverse um den Hals gehängt werden. Seitdem befindet sich der Angeklagte in Haft, wurde stark verprügelt und nie ordentlich medizinisch versorgt. Er "ist körperlich sehr schwach", heisst es, "und zittert die ganze Zeit." Ein Berufungsprozess wird noch mindestens zwei weitere Jahre in Anspruch nehmen, vermuten Masihs Anwälte. Derzeit befinden sich zwei Christen in pakistanischen Todeszellen, fünf andere haben Berufung gegen lebenslängliche Haftstrafen eingelegt. Bei drei weiteren Christen sind die Prozesse noch nicht abgeschlossen.

Datum: 06.07.2002
Quelle: Offene Grenzen

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