In Wittenberg

Schweizer Pavillon an der Weltausstellung Reformation eröffnet

Am Samstag eröffenete Kirchenbundspäsident Gottfried Locher zusammen mit dem Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, Charles Morerod, den Pavillon «Prophezey – die Schweizer Reformation» in Wittenberg. Der Pavillon ist Teil der Weltausstellung «Tore der Freiheit» in der Lutherstadt.
Gottfried Locher mit Charles Morerod an der Gutenbergpresse im Schweizer Pavillon
Schweizer Pavillon an der Weltausstellung Reformation
Weltausstellung «Tore der Freiheit» in Wittenberg

Vom 20. Mai bis am 10. September präsentieren sich etwa 80 Aussteller aus Kirche, Politik, Kultur, Wirtschaft und Zivilgesellschaft mit einem unterhaltsamen Angebot in den Wallanlagen der mittelalterlichen Stadt Wittenberg. Der Schweizer Pavillon, angesiedelt im Torraum 7 Kultur, ist in vier thematische Zonen unterteilt: Veranda, Prophezey die Zürcher Bibel, Froschauer die Druckerpresse, Künstlerei der Engel der Apokalypse.

«Zwingli machte das Christentum zur Bildungsreligion»

«Wegweisende Impulse für die Umbrüche vor 500 Jahren kamen aus der Schweiz», betonte Kirchenbundspräsident Gottfried Locher bei der Einweihung: «Zwingli und Bullinger haben das Christentum zur Bildungsreligion weiterentwickelt. Und mit Johannes Calvin wurde die Reformation endgültig zur weltweiten Bewegung.»

Charles Morerod, Präsident der Bischofskonferenz, erklärte: «Es ist wichtig, dass wir das Wissen über die Geschichte der Reformation miteinander teilen und verstehen. Sonst könnte man immer nur eine Seite sehen. Dass die Schweizer Bischofskonferenz eine deutsche Bibelübersetzung nach Wittenberg mitgebracht hat, die in der Schweiz vor der Reformation geschrieben wurde, ist auch ein Zeichen der Kontinuität, die wir heute besser anerkennen können.»

«Informatives, atmosphärisches und ästhetisches Erlebnis»

Der SEK engagiert sich an der Weltausstellung, um die «andere» Reformationsbewegung zu präsentieren, die zeitgleich zur deutschen stattgefunden hat. Die Geschichte von Reformation und Gegenreformation auf dem Gebiet der heutigen Schweiz sei vielschichtig und kompliziert, gleichzeitig lokal und international. Sie wirke bis heute prägend und identitätsstiftend, sei weder rein konfessionell noch national zu verstehen, schreibt der SEK in einer Mitteilung. Entsprechend sei das Schweizer Konzept ökumenisch orientiert und werde von der katholischen Schweizer Bischofskonferenz mitverantwortet.

Der Schweizer Pavillon wolle ein «informatives, atmosphärisches und ästhetisches Erlebnis» bieten. Er reflektiere die Schweiz und fördere das «interkulturelle Lernen und Austauschen über fundamentale Werte und Bausteine der europäischen Identität».

Im Mittelpunkt steht die Zürcher Bibel

Die Architekten Christ & Gantenbein aus Basel, die den Pavillon entworfen haben, beschreiben den Bau als einen einfachen Unterstand, welcher sowohl «Behaglichkeit» als auch «Frömmigkeit» ausstrahlt und gleichzeitig den Eindruck einer Werkstatt vermittelt. Die Ausstellung unter der Leitung von Gabriel de Montmollin und Juri Steiner erinnert an Menschen, Momente, Objekte und Orte der Schweizer Reformation. Im Mittelpunkt stehen die Zürcher Bibel und eine für die Ausstellung nachgemachte Gutenbergpresse, an der die Besucherinnen und Besucher einzelne Seiten der Zürcher Bibel drucken können.

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Datum: 23.05.2017
Quelle: idea / SEK

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