10 Gebote des 21. Jahrhunderts

"Das Moses-Prinzip“ als Vorbild für die Jugend

Werte wie Ehrlichkeit, Toleranz und Hilfsbereitschaft werden jungen Menschen laut einer neuen Studie immer wichtiger. Zudem stünden Familie, verlässliche Bindungen und Verantwortung hoch im Kurs, sagte der Autor der Studie "Das Moses-Prinzip: Die 10 Gebote des 21. Jahrhunderts".
Cover "Das Moses-Prinzip“
Horst W. Opaschowski

Der Hamburger Sozialforscher Horst W. Opaschowski hat diese Studie durchgeführt. Laut Opaschowski, suchten die Menschen wieder nach Sinn und Sicherheit im Leben, so der Leiter des BAT-Freizeit-Forschungsinstituts. Auch so genannte Sekundärtugenden wie Fleiss, Disziplin und Pflichterfüllung sieht er auf dem Vormarsch.

Wohl der Gemeinschaft

Die deutsche Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen hob die Bedeutung des in dem Buch diskutierten Begriffs der Verantwortungsgesellschaft hervor. Gemeint sei die Entwicklung der eigenen Fähigkeiten zum Wohl der Gemeinschaft. Die Studie belege, dass es eben nicht einen Verlust von Werten, sondern lediglich einen Mangel an verlässlicher Orientierung und an verbindlichen Massstäben für das eigene Handeln und den sozialen Zusammenhalt gebe.

Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft sei es, Kinder zu dauerhaften Bindungen zu ermutigen und für ein verlässliches Netz von Nachbarn und Freunden Sorge zu tragen. Dies sei umso wichtiger, als heute jedes dritte Kind ohne Geschwister aufwachse. Beeindruckt zeigte sich von der Leyen davon, dass Verantwortungsbereitschaft von den Befragten höher geschätzt werde als Durchsetzungsvermögen.

"Tanz der Jugend ums eigene Ego" vorbei

Opaschowski sprach sich für einen Erziehungs-Kanon aus, der gegen die Beliebigkeit der Moderne steht. Nach seiner Analyse ist der "Tanz der Jugend ums eigene Ego", wie er etwa noch in der Jugend-Studie aus dem Jahr 2000 belegt sei, vorbei. Der aktuelle Befund bedeute keine Rückkehr in die 50er Jahre, sondern eine Synthese aus alten und neuen Werten. Pflichtwerte und Selbstentfaltungswerte zählten gleichermassen. Nach den Beobachtungen des Sozialforschers liegt der Akzent auf der Balance zwischen Leistung und Lebensgenuss. Die Zukunft, so Opaschowskis Prognose, werde zunehmend der Sinnorientierung gehören.

Moses als Symbolfigur für Mut

In seinem Buch formuliert Opaschowski über die Studie hinaus zehn Lebensprinzipien für das 21. Jahrhundert. So gehe es darum, die Familie zur Lebenskonstante zu machen, feste soziale Netzwerke zu knüpfen, Hilfsbereitschaft zu praktizieren und Ruhepunkte zu suchen.

Er forderte, die Menschen sollten nach dem Vorbild des Moses aus dem Alten Testament orientieren, der das Volk Israel aus der Knechtschaft der Ägypter geführt habe und von Juden, Christen und Muslimen gleichermassen geschätzt werde. Er stehe als Symbolfigur für den Mut zur Veränderung und gegen das Phlegma und die Bequemlichkeit. Moses habe deutlich gemacht, dass es eine Pflicht gegenüber den Nachkommen und gegenüber der Zukunft gebe und sei damit Vorbild für die Menschen heute.

Datum: 22.09.2006
Quelle: Kipa

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