Sie treten laut einer Umfrage der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) einer stärkeren Zentralisierung der EKD ebenso entgegen wie der Einführung einer betriebswirtschaftlichen Führungskultur und einer Verringerung der Zahl der Ortsgemeinden. Der Rat der EKD rechnet bis zum Jahr 2030 mit einem Mitgliederrückgang um ein Drittel und einer Halbierung der Kirchensteuereinnahmen. In einem Perspektivpapier forderte er daher radikale Strukturveränderungen. So sollten die 23 Landeskirchen bis 2030 auf acht bis zwölf reduziert, die EKD-Ebene gestärkt, die Zahl der Pfarrstellen gesenkt und ein betriebswirtschaftliches Qualitätsmanagement eingeführt werden. Vor allem die kleineren Landeskirchen heben nun im Gegenzug ihre Eigenständigkeit hervor. Der Präsident der Evangelischen Landeskirche Anhalts, Helge Klassohn, kritisierte laut FAZ, der Rat stelle die mit 55.000 Mitgliedern kleinste unter den 23 Gliedkirchen der EKD "in besonderer Weise negativ und als eigentlich nicht mehr lebensfähig" dar. Gerade die regionale Verwurzelung sei aber eine grosse Chance, um die 80 Prozent der Konfessionslosen neu anzusprechen. Diese Aufgabe dürfe nicht zu Gunsten der Zugehörigkeit zu einer "zentralgesteuerten Grosskirche" zurückgestellt werden.
Schlechte Perspektiven
„Regionale Verwurzelung als Chance“
Datum: 20.07.2006
Quelle: Kipa