Interessante Tendenz

Deutsche Kinder haben angeblich weniger Angst als früher

Zwiespältig ist das Ergebnis. Wenn man sie fragt, behaupten sie, sie hätten weniger Angst. Wenn man genauer hinschaut, sind die Ängste der Kinder nur eine Etage tiefergerutscht.
weniger Angst als früher

Um mehr als ein Viertel seien die Ängste der 6- bis 14jährigen deutschen Kinder in den letzten 10 Jahren zurückgegangen, fand die R+V-Versicherung heraus. Von den über 900 befragten Kindern gaben nur noch 40 Prozent an, sie würden sich vor der Zukunft fürchten. 1996 waren es noch 56 Prozent. Die Studie wurde Anfang Juni in Hamburg vorgestellt.

Ein Schicksalsschlag in der eigenen Familie rangiert jedoch an erster Stelle. Fast zwei Drittel der Kinder (59 Prozent) haben Angst davor. Mehr als die Hälte, nämlich 52 Prozent, fürchten ein Sittlichkeitsverbrechen; etwa gleich viele (48 Prozent) eine schwere Krankheit oder den Tod. Doch diese Zahlen sind mit Vorsicht zu geniessen.

Angst wird normal

Zum einen liegen sie im Schnitt 10 Prozent über den Vergleichsangaben der Eltern. Die meinen, dass ihre Kinder weniger stark von Ängsten geplagt seien. Zum anderen würden die Kinder ihre Gefühle stärker als früher verdrängen, meint die Psychologin Karin Clemens. Sie gewöhnten sich an beunruhigende Botschaften, weil Fernsehen, Internet und Computerspiele sie damit überfluten.

Eine interessante Tendenz förderte die Studie in den Bereichen Bildung und Alter zutage. So gingen Gymnasiasten die Zukunft gelassener an als Haupt- oder Realschüler, und auch mit zunehmendem Alter der Kinder würden die Ängste abnehmen.

Geordnet nach Themenbereichen sind nach dieser Studie die folgenden Ängste am meisten zurückgegangen: Krieg in Deutschland, Umweltverschmutzung und Feuer im eigenen Haus.

Datum: 20.06.2006

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