Debatte über die christlichen Grundwerte der CDU

„Aus der Mitte der Partei heraus“ müsse „ein Nachdenken über unsere Grundwerte“ einsetzen, forderte der nordrhein-westfälische Sozialminister Karl-Josef Laumann. Es sei nötig, dass das „C“ im Kürzel der CDU wieder klarer in Erscheinung trete.
CDU

Dies sei eine der Konsequenzen, die sich aus dem schlechten Abschneiden der Partei bei der Bundestagswahl vom vergangenen Oktober aufdrängten. Die CDU müsse wieder programmatisch zu ihren Wurzeln stehen, verlangte Naumann, der auch Bundesvorsitzender des CDU-Arbeitnehmerflügels ist. Dazu gehöre das christliche Menschenbild „als Richtschnur unserer Politik und unserer Entscheidungen“.

In der «Bild am Sonntag» und an einer Veranstaltung in Düsseldorf nahm er damit Stellung zu einer inhaltlichen Neuausrichtung der Partei. Er verband damit auch einen Protest gegen Billiglöhne: „Wenn man ein christliches Menschenbild vertritt, muss man auch die Meinung vertreten, dass ein Mensch, der eine ganz normale Ausbildung hat und ganztägig arbeitet, auch so viel verdient, dass man davon leben kann.“ Es sei eben nicht alles automatisch sozial, „was Arbeit schafft“.

Solidarität und Gerechtigkeit dürften nicht dem Gedanken der Freiheit untergeordnet werden. „Sonst bringen wir das Gleichgewicht einer christlichen Partei durcheinander“, warnte Laumann. Wer die Partei Konrad Adenauers sein wolle, „muss eine sozialstaatliche Partei sein“.

Datum: 06.12.2005

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