Bundestagswahl: Evangelische Allianz bietet Wahlprüfsteine

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Hartmut Steeb
Industrie

Am 18. September soll der neue Bundestag gewählt werden. Die Evangelische Allianz lädt die Wähler ein, ihre Politiker ganz direkt mit den Zehn Geboten zu konfrontieren.

Zeitgleich mit der Bekanntgabe der Auflösung des Bundestages durch Bundespräsident Horst Köhler am 21. Juli hat die Deutsche Evangelische Allianz (DEA) ihre Wahlprüfsteine für die Neuwahl des Parlaments veröffentlicht.

Wer holt die Nichtwähler aus der Reserve?

Der DEA-Generalsekretär Hartmut Steeb geht davon aus, dass sich zwei Alternativen gegenüber stehen: Rot-Grün (SPD und Bündnis 90/Die Grünen) und Schwarz-Gelb (CDU/CSU und FDP). "Doch angesichts des offenbar erstarkenden Linksparteien-Bündnisses (PDS und WASG) erscheint auch eine Grosse Koalition immer stärker als möglich. Vielleicht wird der Kampf in erster Linie dort entschieden, wo es gelingt, die viel zu grosse Partei der Nichtwähler zu gewinnen", erläutert der Allianz-Generalsekretär.

Politik nicht der Elite überlassen

Der Arbeitskreis Politik der Deutschen Evangelischen Allianz hat in Erwartung der Neuwahlen so genannte "Wahlprüfsteine" erarbeitet. Damit will die DEA zunächst Christen überzeugen, dass sie überhaupt zur Wahl gehen; aber auch, dass sie immer mehr entdecken und lernen, dass die politische Mitverantwortung in Deutschland nicht nur Aufgabe einer politischen Klasse sein kann. Sie will die Wahrnehmung politischer Verantwortung durch Alle grundsätzlich in den Blickpunkt rücken.

"Gebt der Demokratie was der Demokratie zusteht"

Die Allianz hat ihren Wahlprüf-Aufruf überschrieben mit einer Aktualisierung des Gebots von Jesus. Wenn er zu seiner Zeit gesagt habe, "Gebt des Kaisers, was des Kaisers ist" (Matthäus 22, 21) dann heisse dies unter heutigen Gegebenheiten "Gebt der Demokratie was der Demokratie zusteht", nämlich die verantwortliche Mitgestaltung, das aktive Einmischen, die Mitwirkung an der Gestaltung der öffentlichen Meinung und die Übernahme von Verantwortung im gesellschaftlichen und politischen Bereich.

Beten und Wählen, wählen und weiterbeten

Dabei werde nicht jeder Christ gewissermassen automatisch auch begabt sein für die Wahrnehmung politischer Ämter. Die Evangelische Allianz stellt zwei wichtige Basisaufgaben in den Mittelpunkt: Die Aufgabe des Gebets für die politisch Verantwortlichen und die Ausübung des Wahlrechts.

Die wesentlichen Fragen stellen

Die Wahlprüfsteine der Allianz sollen Christen helfen, im Meinungs- und Stimmengewirr wesentliche politische Fragen zu stellen, die das Zusammenleben auf längere Zukunft betreffen. Die Allianz sieht eine grosse Gefahr, dass die Wertebindung, die sich an biblischen Massstäben orientiert, immer mehr ausgehöhlt werde und damit in ihrem Kernbestand bedroht sei.

Zehn Gebote: Die besten Grundwerte stammen aus der Bibel

Dazu Steeb wörtlich: "Die Präambel unseres Grundgesetzes verweist auf die den Vätern des Grundgesetzes bewusste Verantwortung vor Gott. Auch wenn sich Deutschland heute gerne als weltanschaulich neutralen Staat darstellt, ist die DEA doch davon überzeugt, dass Gottes Wort, wie in der Bibel bezeugt werde, noch immer die besten Grundwerte für ein gelingendes Miteinander in der Gesellschaft beschreibt. Da die gesamte Kulturgeschichte ohne die christliche Ethik und biblische Grundorientierung nicht verständlich ist, richten sich die Wahlprüfsteine auf Fragen an den Zehn Geboten Gottes aus."

Politiker vor Ort konfrontieren

Die neun ausführlichen Wahlprüfsteine (Titel: Das wollen Christen vor der Wahl wissen...) werden allen Mitgliedern des Bundestags und den bundesweit arbeitenden politischen Parteien übersandt mit der Bitte um klare Stellungnahme. Darüber lädt die DEA Christen ein, sich mit diesen Wahlprüfsteinen an ihre Kandidaten vor Ort zu wenden und diese um Äusserungen zu bitten.

Wahlprüfsteine: Das wollen Christen vor der Wahl wissen...
www.werte-waehlen.de

Autor: Christian Schäffler
Quelle: APD, Bearbeitung Livenet

Datum: 23.07.2005

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