Gott verlange von den Christen, dass sie Freunde des Lebens seien, so der Erzbischof. Ungeborene Kinder hätten oft nur in der Theorie ein Recht auf Leben. "Praxis ist, dass viele getötet werden." Auch in der Debatte um Sterbehilfe herrsche oft die Kultur des Todes vor. Thissen erinnerte an die Gesetzgebung in Belgien und den Niederlanden, wo aktive Sterbehilfe erleichtert wurde (die Schweiz, wo Beihilfe zum Suizid geleistet werden kann und auch zunehmend an Ausländer geleistet wird, erwähnte er offenbar nicht). Bei sozialpolitischen Fragen dürften sich die Generationen nicht gegeneinander auflehnen, mahnte der Hamburger Bischof. Auch in der Familienpolitik müssten sich Christen für das Leben stark machen, so Thissen. Kinder dürften kein Armutsrisiko sein. Die Geburtenraten in Deutschland seien erschreckend. "Wenn das so weitergeht, sind wir ein aussterbendes Land." Pflicht für alle Christen sei es ferner, sich für die Bewahrung der Schöpfung sowie für ein gutes Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft einzusetzen. "Unter Christen gibt es keine Ausländer", erklärte der Hamburger Bischof.
Datum: 26.08.2003
Quelle: Kipa