Friedensstudie

Island ist das friedlichste Land der Welt

Der aktuelle «Global Peace Index» (Weltfriedensindex) stellt fest, dass Island das friedlichste Land der Welt ist. Die Denkfabrik «Institute for Economics and Peace» in Sidney analysiert in ihrer Studie einmal jährlich Daten aus derzeit 162 Nationen und zeigt, wie es um den Weltfrieden bestellt ist.
Isländer

Wie friedlich oder kriegerisch es global, aber auch im eigenen Umfeld zugeht, wird meist eher subjektiv wahrgenommen. Da entstehen Gefühle von Unsicherheit, wenn in den Nachrichten immer wieder von terroristischen Anschlägen die Rede ist. Oder es entwickelt sich ein Gefühl von Sicherheit, wenn die gleichen Nachrichten von andauernden Konflikten einfach nicht mehr berichten. Studien wie der «Global Peace Index» (GPI) helfen hier zu einer objektiveren Wahrnehmung.

Aktuelle Ergebnisse

Für 2017 hält die Studie fest, dass Island derzeit das friedlichste Land der Welt ist, dicht gefolgt von Neuseeland und Portugal. Österreich folgt auf Platz vier, die Schweiz auf Rang neun (im Vorjahr sieben) und Deutschland belegt wie im vergangenen Jahr Platz 16.

Den Abschluss der langen Liste bilden die Nationen, die man durch die Nachrichten auch dort vermuten würde: Auf dem letzten Platz befindet sich Syrien, knapp davor stehen Afghanistan und der Irak. Aber auch Länder, deren Situation bei uns kaum wahrgenommen wird, sind auf diesen unfriedlichsten Rängen anzutreffen: die Demokratische Republik Kongo, Somalia, Jemen, die Zentralafrikanische Republik und auf Platz 151, einen Platz schlechter als Nordkorea, befindet sich Russland.

Erwähnenswert ist auch die Platzierung der USA (114 von 163): Im Vergleich zum Vorjahr verloren sie elf Plätze und stehen nun hinter Entwicklungsländern wie Gambia und ehemaligen Krisengebieten wie Armenien.

Aussagekraft

Wie schon erwähnt hilft der GPI dabei, Frieden bzw. Unfrieden objektiver wahrzunehmen. Dazu werden 24 Kriterien abgefragt. Neben der Anzahl der geführten Kriege (ob im In- oder Ausland) sind dies auch der Grad der Militarisierung, die Zahl der Gewalttaten und soziale bzw. politische Stabilität. Als 2007 die erste Version des Indexes herausgegeben wurde, galt er als erste Friedensstudie dieser Art, die die Friedlichkeit von Ländern der ganzen Welt miteinander in Beziehung setzt und sie allen zur Verfügung stellt. Diese Beziehungen untereinander und inzwischen auch der Vergleich zu den Vorjahren liefern etliche Erkenntnisse:

  • Die Aussicht auf ein friedliches Leben hat sich 2017 zum ersten Mal seit einigen Jahren wieder leicht verbessert.
  • 93 Nationen sind friedlicher geworden, in 68 hat sich die Lage verschlechtert.
  • Weltweit ist ein Rückgang terroristischer Aktivitäten zu verzeichnen, in Europa blieben sie allerdings unverändert.
  • In Europa wird das Ansteigen des politischen Populismus seit 2005 von einer Verschlechterung des Friedensempfindens (nicht des tatsächlichen Friedens!) in 18 von 36 Staaten begleitet.
  • Glaubensaspekte spielen im GPI nur eine untergeordnete Rolle. Trotzdem erwähnt er zum Beispiel die Unterdrückung der christlichen Minderheit in Indonesien durch Muslime als einen Faktor, der den Unfrieden in der Region mit verursacht.

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Datum: 11.06.2018
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet / Vision of Humanity

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