Palästinensische Häftlinge graben Tunnel in Gefängnis

Flucht

Meggido. Beinahe wäre die "grosse Flucht" gelungen: Handwerker haben im Militärgefängnis von Megiddo einen Tunnel entdeckt, durch den palästinensische Häftlinge flüchten wollten. In dem Gefängnis sind viele Palästinenser inhaftiert, die unter dem Verdacht stehen, sich an terroristischen Aktivitäten beteiligt zu haben.

Wie die Tageszeitung "Ma´ariv" berichtet, entdeckten Installateure den etwa sechs Meter langen Tunnel, als sie die Dusche reparieren wollten. Diese befindet sich in einer Hütte in der Nähe der Aussenmauer. Die meisten Häftlinge sind in Zelten untergebracht, nur besonders gefährliche Insassen werden in Zellen in einem Gebäude festgehalten. Der Tunnel beginnt in der Duschhütte und ist ungefähr drei Meter tief. Es ist der zweite Fluchttunnel, der in diesem Monat in dem Gefängnis entdeckt wurde.

Nach Einschätzung der israelischen Militärpolizei hätten die Häftlinge in wenigen Tagen durch den Tunnel in die Freiheit gelangen und in der etwa zehn Kilometer entfernten Autonomiestadt Jenin untertauchen können. Sofort nach der Entdeckung des geplanten Fluchtweges wurden die Inhaftierten gezählt. Keinem war die Flucht gelungen. Der Tunnel, den die Häftlinge an mehreren Tagen gegraben hatten, wurde abgesperrt.

"Ich möchte nicht daran denken, was passiert wäre, wenn Dutzende von gesuchten Palästinensern aus dem Gefängnis geflüchtet wären", sagte ein hochrangiger Offizier. "Sechs Monate mühsamer Arbeit der verschiedenen Sicherheitskräfte im Sektor von Jenin wären umsonst gewesen."

Vor ungefähr zwei Jahren hatte die israelische Armee erwogen, das Gefängnis in Megiddo in der Ebene von Jesreel zu schliessen und die Häftlinge an andere Orte zu bringen. Doch der Ausbruch der sogenannten Al-Aqsa-Intifada machte diese Überlegungen zunichte. Stattdessen waren die Israelis gezwungen, die Zahl der Gefangenen zu erhöhen. Zur Zeit sind mehrere tausend Palästinenser in Megiddo inhaftiert.

Datum: 02.10.2002
Quelle: Israelnetz

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