Pakistan verschärft Sicherheitsmassnahmen für Christen

Demonstration für Menschenrechte: Christen kämpfen in Pakistan gegen die religiöse Diskriminierung durch muslimische Fundamentalisten.

Islamabad. In der Stadt Muzaffarabad im von Pakistan kontrollierten Teil Kaschmirs hat die Polizei nach eignen Angaben aus Angst vor weiteren Anschlägen die Sicherheitsvorkehrungen für die christliche Minderheit verstärkt. Rund um das Viertel, in dem etwa 60 vornehmlich im Gesundheitswesen tätige Christen leben, seien auf Anordnung der vorgesetzten Dienststellen "strikte Sicherheitsmassnahmen" ergriffen worden, um möglichst jeden Zwischenfall zu verhindern, hiess es am Sonntagmorgen (Ortszeit) aus Polizeikreisen in Muzaffarabad.

Unterdessen macht die Polizei in Taxila eine von ihr nicht näher bezeichnete "verbotene religiöse Gruppe" für den Anschlag auf das christliche Missionshospital am letzten Freitag verantwortlich. Dabei waren drei Krankenschwestern, eine Pflegerin und einer der drei Angreifer ums Leben gekommen. Mehr als 25 Menschen, überwiegend Frauen, wurden verletzt.

Die Behörden in Taxila teilten weiter mit, dass inzwischen ein Polizist festgenommen und fünf weitere Beamte vom Dienst suspendiert worden seien, weil sie ihre Pflichten bei der Bewachung des Krankenhauses vernachlässigt hätten. Papst Johannes Paul II. verurteilte am Wochenende die blutigen Anschläge gegen das Krankenhaus sowie gegen eine christliche Schule vor einer Woche als "verabscheuungswürdige Verbrechen".

Die jüngste Anschläge gegen Christen in Pakistan deuten für die Regierung in Islamabad, wie ihr Sprecher General Rashid Qureshi erklärte, auf eine neue Strategie extremistischer Kräfte hin, die eine Annäherung des Landes an die westliche Welt ablehnten. Diese sähen in den Minderheiten und ihren Einrichtungen offenbar eine "leichte Zielscheibe", sagte der General unter Hinweis auf die Anschläge gegen das Missionshospital und eine christliche Schule in der vergangenen Woche.

Datum: 13.08.2002
Quelle: Kipa

Werbung
Livenet Service
Werbung