"Alle weinen und wissen nicht mehr was tun"

SPLA Rebellen. Quelle: Frontline Fellowship
Quelle: Frontline Fellowship

Khartum - In der erdölreichen Provinz am westlichen oberen Nil sind mehrere zehntausend Menschen, Männer, Frauen, Kinder und ihr Vieh, auf der Flucht vor den sudanesischen Regierungstruppen. Diese haben im Juni die strategisch wichtige Stadt Mankien von den Rebellen der SPLA zurückerobert. Am letzten Freitag stiessen die Truppen südlich von Mankien vor und verheerten und plünderten weitere Dörfer. Laut dem Hilfswerk Christian Aid verfolgt die sudanesische Armee auch Zivilpersonen. Zwei Knaben zeigten der BBC-Reporterin Wunden, die von Kugeln aus Kampfhelikoptern stammen sollen. Die Geflüchteten vom Volk der Nuer sind den Niederschlägen ohne Schutz ausgesetzt; viele Kühe und Kälber, ihr einziger Reichtum, verenden.

Die Stadt Kapoeta, die Kämpfer der SPLA im Juni zurückerobert hatten, wurde von einem Antonov-Bomber mit vier Bomben getroffen. Bei diesem zweiten Angriff innert zwei Wochen starben neun Personen, 14 wurden ernsthaft verletzt. Die Stadt hat keine medizinischen Güter mehr. Bischof Paride Taban sagte der BBC: "Alle weinen und wissen nicht mehr was tun".

Die islamistische Regierung in Khartum versucht seit 19 Jahren, die Unabhängigkeitsregungen im Südsudan, dessen alteingesessene Völker nicht islamisch geprägt sind, militärisch auszulöschen. Derzeit sind zwar (wieder einmal) Verhandlungen zwischen der Regierung und den Rebellen der SPLA in Kenia angesagt. Letzte Woche wurde indes bekannt, dass Khartum MiG-Kampfflugzeuge kaufe, um die Freiheitsbewegungen im Süden effizienter zu bekämpfen.

Quelle: BBC

Datum: 04.07.2002

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