24 Milliarden Dollar gegen Hunger nötig

800 Millionen Hungernde in der Welt

Rom. Ein weltweites Anti-Hungerprogramm in der Höhe von rund 24 Milliarden Dollar öffentlicher Investitionen könnte die Zahl der Hungernden von heute rund 800 Millionen bis zum Jahre 2015 halbieren. Diese Zahl hat die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zum bevorstehenden Welternährungsgipfel errechnet, der am 10. Juni in Rom beginnt.

Ohne diese zusätzlichen Investitionen werde es 2015 voraussichtlich immer noch rund 600 Millionen Hungernde geben, warnte die FAO. - 1996 hatten sich die Staats- und Regierungschefs der Erde bei einem Gipfeltreffen in Rom verpflichtet, die Zahl der hungernden und unterernährten Menschen bis 2015 auf 400 Millionen zu verringern.

Neben öffentlichen Mitteln seien auch mehr private Investitionen in der Landwirtschaft erforderlich, um den Hunger zu verringern, heisst es in einem am Dienstag veröffentlichten Communiqué der FAO. Wenn mehr Menschen gesünder und produktiver am Wirtschaftsleben teilnehmen könnten, wirke ihre Kaufkraft sich positiv auf arme und reiche Länder aus. Weltweit leidet jeder siebte Menschen an Hunger. Die meisten Unterernährten leben in Südasien und in Afrika südlich der Sahara.

Entwicklungshilfe für Landwirtschaft verdoppeln

Die öffentliche Entwicklungshilfe für die Landwirtschaft und die ländlichen Gebiete in den Entwicklungsländern ist nach Erkenntnissen der FAO in den neunziger Jahren drastisch gesunken. Zwischen 1990 und 1999 habe es einen Rückgang von real rund 30 Prozent gegeben. Dieser Trend müsse unbedingt umgekehrt werden. Das Anti-Hungerprogramm könnte finanziert werden, indem die Industriestaaten ihre Entwicklungshilfe für die Landwirtschaft von rund 8 Milliarden auf 16 Milliarden Dollar verdoppelten. Die Entwicklungsländer müssten ihre öffentlichen Ausgaben für die Landwirtschaft um rund 20 Prozent erhöhen.

Datum: 06.06.2002
Quelle: Kipa

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